Strategien


PC-Standard bei BASF

Einer für alle

Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF hat in dem Projekt Global PC Standardisation in 13 Monaten mehr als 30000 PCs ausgewechselt. Alle europäischen Mitarbeiter nutzen nur noch einen PC-Typ und haben jetzt statt 5000 lediglich 1200 Anwendungen im Einsatz.

Wenn sich der Laptop von Dirk Wilsdorf plötzlich zerlegt, dann ist das kein Grund zur Sorge. Innerhalb eines Tages steht ein identisches Ersatzgerät auf dem Schreibtisch des Informations-Managers im Ludwigshafener BASF-Werk. Sämtliche Daten sind auf dem Server gesichert, dank der seit Sommer 2003 installierten Standards für Programme und Anwendungen sind die Grundeinstellungen auf jedem Rechner gleich.

Darüber hinaus kann Wilsdorf sich an jedem der 200 Standorte in Europa ins Firmennetz einloggen. "Die meisten Anwendungen sind standardisiert und lassen sich seit Anfang 2003 per Push-Verfahren vom zentralen User Helpdesk ordern", sagt Wilsdorf, der die Zeit- und Austauschpläne mit der IT-Tochter BASF IT-Services abgestimmt hat.

Seit das Projekt Global PC Standardisation (GPS) abgeschlossen ist, thront auf jedem Schreibtisch in der Geschäftsstelle von BASF in Ludwigshafen auf einem silbernen Sockel ein 15 Zoll großer, silbergrau gerahmter Flachbildschirm von DellDell. Darunter befindet sich eine Docking-Station mit Laptop oder aber ein PC-Turm. "Durch das Einkaufsvolumen von 30 800 Rechnern konnten wir den Preis um 15 Prozent drücken", sagt Uwe Krakau, einer von drei Geschäftsführern der BASF IT-Services. Zudem spare die Mutter BASF in der TCO-Berechnung Kosten in zweistelliger Prozenthöhe. Alles zu Dell auf CIO.de

Auch auf der Softwareseite sollte sich etwas tun: "Zunächst mussten wir identifizieren, wie viele Anwendungen und Programme in den Geschäftseinheiten im Einsatz waren", erläutert Udo Ruckert, Leiter der Workplace Services. "Viele Mitarbeiter hatten eigene Programme aufgespielt. Diese Freiheit gibt es jetzt nicht mehr." Heute gibt es nur noch "geloggte" Computer, was die Installation eigener Software unmöglich macht. Die hatten in der Vergangenheit oft Probleme verursacht. "Sie kennen das von zu Hause", sagt Krakau, "Sie implementieren eine Software und plötzlich wird der Bildschirm schwarz." Um dies zu umgehen, werde die Software nun vorab getestet und dann zentral bereitgestellt. "Es kann schon mal sein, dass eine Software auf der globalen Plattform nicht läuft", sagt Ruckert.

Allerdings lässt sich ein derartiger Veränderungsprozess nicht im Handstreich machen. "Die Kommunikation im Unternehmen nahm ein Schlüsselrolle ein", so Krakau. Als den über 20 000 Mitarbeitern in Ludwigshafen in einer Live-Veranstaltung die neuen Vorgaben für die Handhabe der Hard- und Software per Videostreaming am Arbeitsplatz nahe gebracht werden sollten, war diese für alle Mitarbeiter Pflicht. "Auch für mich", sagt Krakau.

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