Platz 3 - Jennifer Allerton, Hoffmann-La Roche

Abtauchen, aber nicht untergehen

Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.
Jennifer Allerton kann gut abtauchen. Die CIO von Hoffmann-La Roche bleibt dabei aber immer obenauf.
Jennifer Allerton, CIO der Fa. Hoffmann-La Roche AG
Jennifer Allerton, CIO der Fa. Hoffmann-La Roche AG
Foto: Joachim Wendler

Wer nun aber glaubt, die Britin würde bei Problemen auf Tauchstation gehen, irrt gewaltig. Eines ihrer Glaubensbekenntnisse, das der Reporter einmal live einen Tag lang auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfen konnte, lautet Kommunikation! 70 Prozent ihrer Arbeitszeit spricht die IT-Chefin des Pharmakonzerns mit ihren Kolleginnen und Kollegen.

Ihr Credo: Kommunikation ist die unabdingbare Voraussetzung, um zu führen. Na, das klingt noch wie aus einem der bescheideneren Coaching-Handbücher.Wie wär's aber mit folgender Aussage: Kontrolle braucht es nicht. Solch eine Einstellung muten sich dann schon nicht mehr so viele Manager zu. Allerton aber kann glaubwürdig vermitteln, dass Kommunikation keine irgendwie schwurbelig geratene Führungsfloskel, sondern eine Frage des Stils ist - und des Erfolgs.

Wenn man Allerton nun trotzdem als Abtauchexpertin ausweist, muss man eine weitere Charaktereigenschaft erklären, die von Bedeutung ist, um die Managerin, ihren Führungsstil, ihre Persönlichkeit richtig einschätzen zu können: Allerton ist ein geradezu besessener Wissensfreak. Ihr Motto: Lernen macht Spaß.

Eines ihrer Hobbys macht beispielhaft klar, wie Allerton Doing by Learning betreibt: Die Managerin ist eine begeisterte Tiefseetaucherin. Andere Menschen würden sich nun mit bei derlei Tauchgängen erlebten Sinneseindrücken begnügen. Nicht so Allerton. Bei ihr hört der Spaß nicht auf Augenhöhe mit diversem Meeresgetier auf. "Ich wollte verstehen, was ich unter Wasser sehe", sagt sie. Also schnappte sie sich nicht einfach ein Buch, um sich ein Bild von der Unterwelt der Meere zu machen. Sie absolvierte an der Open University in Großbritannien gleich ein sechsjähriges Geowissenschaften-Fernstudium. Innerhalb dessen beschäftigte sie sich ein Jahr lang mit Ozeanografie und Marine-Biologie.

Kapitänin zur See oder Bridgespielerin

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