Platz 3 - Jennifer Allerton, Hoffmann-La Roche

Abtauchen, aber nicht untergehen

Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Tiefgang mit Vorteilen

Solch ein Tiefgang birgt Vorteile. Etwa dann, wenn Allerton beispielsweise einem Torpedinidae in die Quere kommen sollte. Im Gegensatz zu vielen anderen ambitionierten Tauchern weiß sie nämlich, dass man um dieses Vieh möglichst einen großen Bogen machen sollte. Was nämlich wie ein schwebender Pfannkuchen anmutet, besitzt ein Organ namens Elektroplax. Damit kann Torpedinidae, vulgo der Zitterrochen, elektrische Spannungen erzeugen und bei Unwillen schon mal Stromschläge von bis zu 230 Volt und über 30 Ampere austeilen. Allerton weiß das.

Mittlerweile - wie war das mit dem lebenslänglich Lernen? - studiert sie Kunstgeschichte. Und um das noch einmal zu betonen: Allerton absolviert auch dieses Studium neben ihrem stressigen Job als oberste IT-Verantwortliche des Pharmakonzerns Hoffmann-La Roche. Einem IT-Alltag in Basel, der ihr eine über das normale Maß hinausgehende Belastung abverlangt.

Ganz schön selbstbewusst: IT als Katalysator der Veränderung

Das Projekt "ForWard", mit dem sich Allerton beim diesjährigen Wettbewerb "CIO des Jahres" bewarb, belegt dabei, welchen Zuschnitts die Aufgaben sind, die sich die Britin zumutet und die sie - man ist versucht zu sagen natürlich - auch bewältigt. Allerton schreibt in ihrer Bewerbung, ForWard "führte ein neues Geschäftsmodell mit vereinfachten und harmonisierten Geschäftsprozessen und SAP-Systemen in den Bereichen Supply-Chain, Finanzen, Verkauf und Logistik sowie Human Resources in Europa ein".

Den Wert dieses in zwei Jahren gestemmten Großprojekts schätzt die CIO so ein: "Der wohl innovativste Aspekt des Projekts war die Fokussierung auf eine Veränderung von Geschäftsprozessen durch die Anwendung von IT." Vor allem die Formulierung: "Die Informatikabteilung hatte dabei die entscheidende Funktion, alle Geschäftsbereiche an einen Tisch zu bringen und als Katalysator der Veränderung zu wirken", klingt ganz schön selbstbewusst. Aber sie kommt wohl nicht zu Unrecht. Einer der sechs hochrangigen Juroren des Wettbewerbs stufte die Befähigung Allertons, zwischen IT und Business zu vermitteln, unter allen Bewerbern am höchsten ein.

Übrigens spricht jemand auch deshalb mit so viel Selbstvertrauen, weil er sich seiner Sache und seiner selbst sicher ist. Nicht von ungefähr urteilte denn auch ein anderer Juror, Allerton habe "ein komplexes, globales Projekt erfolgreich" bewältigt. Der Wertbeitrag, "den die IT dem Business (von Hoffmann-La Roche, Anm. d. Red.) liefert", komme klar zum Ausdruck.

Wieder ein anderer Juror hebt nicht nur die "gelungene Durchführung des Projekts ForWard zur Verbesserung und Vereinfachung der Geschäftsprozesse und der Harmonisierung der SAP-Systeme in Europa und in Osteuropa" hervor. Er weist ausdrücklich auf die "gute Kommunikation mit den Fachabteilungen durch die Beschäftigung von Kommunikationsspezialisten" und die "hohe Mitarbeiterverantwortung" hin - also exakt auf solche Befähigungen, die einem als außenstehender Betrachter im Kooperationsverhalten von Allerton sofort auffallen.

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