Staatshilfe statt Dividende und Boni

Adidas erhält KfW-Kredit über 3 Milliarden Euro

15.04.2020
Der Sportartikelhersteller Adidas bekommt einen Milliardenkredit durch die staatseigene Förderbank KfW.
Um die Coronavirus-Krise zu überbrücken, hat Adidas einen KfW-Kredit beantragt.
Um die Coronavirus-Krise zu überbrücken, hat Adidas einen KfW-Kredit beantragt.
Foto: 2p2play - shutterstock.com

Das Unternehmen habe die Genehmigung seitens der Bundesregierung für einen Konsortialkredit von insgesamt 3 Milliarden Euro zur Überbrückung der Corona-Krise erhalten, teilte AdidasAdidas am Dienstag in Herzogenaurach mit. Der Konsortialkredit umfasse eine Darlehenszusage von 2,4 Milliarden seitens der KfW sowie weitere Zusagen von 600 Millionen Euro eines Banken-Konsortiums. Top-500-Firmenprofil für Adidas

Zu den Bedingungen gehöre die De-Facto-Aussetzung von Dividendenzahlungen über die Laufzeit der Kreditvereinbarung, hieß es. Zudem hatte der Vorstand jüngst entschieden, das laufende Aktienrückkaufprogramm zu stoppen sowie auf kurz- und langfristige Boni, die insgesamt rund 65 Prozent der Jahreszielvergütung ausmachen, zu verzichten. Nachbörslich gab die Adidas-Aktie leicht nach.

Infolge der raschen Ausbreitung des Coronavirus weltweit musste Adidas seit Mitte März fast alle eigenen sowie von Partnern betriebenen Läden in Europa, Nordamerika, Lateinamerika, den Schwellenländern, Russland sowie in weiten Teilen der Region Asien-Pazifik vorübergehend schließen. Die stationären Groß- und EinzelhandelsaktivitätenEinzelhandelsaktivitäten in diesen Märkten machen den Angaben zufolge rund 60 Prozent des Adidas-Geschäfts aus. Top-Firmen der Branche Handel

Bezahlter Urlaub, Überstundenabbau, Kurzarbeit

Adidas hat sich daher in Deutschland mit den Arbeitnehmervertretern über eine Arbeitszeitreduzierung für einige Mitarbeitergruppen geeinigt. Die Vereinbarung sieht unter anderem bezahlten Urlaub, Überstundenabbau sowie Kurzarbeit für 1.200 Mitarbeiter vor. Adidas sondiere zudem weitere solche Maßnahmen.

Adidas war vor kurzem in die Kritik geraten, als der Konzern im Zuge der Corona-Krise angekündigte, die Miete für die geschlossenen Läden in Europa ab April nicht mehr zu bezahlen. Daraufhin hatte es zum Teil harsche Kritik aus allen Teilen der Gesellschaft gehagelt. Im Internet gab es Boykott-Aufrufe. Anfang April war Adidas dann zurückgerudert und zahlte doch. Zudem entschuldigte sich das Unternehmen.

Einen Ausblick, der die Auswirkungen der Pandemie für das laufende Geschäftsjahr mit einbeziehe, könne Adidas weiterhin nicht geben, erklärte das Unternehmen am Dienstag. Die Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal will der Konzern auf den 27. April vorziehen. Ursprünglich wollte Adidas die Zahlen erst am 8. Mai vorlegen. (dpa/rs)

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