Netzwerke im Umbruch

Aktuelle Netzwerk-Trends

Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
Jonas Rahe, Cisco: "Ebenso wie im Storage-Bereich wird auch im Netzwerk der Software-defined-Ansatz immer wichtiger."
Jonas Rahe, Cisco: "Ebenso wie im Storage-Bereich wird auch im Netzwerk der Software-defined-Ansatz immer wichtiger."
Foto: Cisco

Alexander Thiele, Director Networking Germany bei Dell: "Im Bereich Netzwerk stehen 2016 die Trends Virtualisierung und Automatisierung ganz oben auf der Agenda. Viele Unternehmen profitieren seit Jahren von den Vorteilen der Virtualisierung im Serverbereich, jetzt können diese auch auf das Netzwerk übertragen werden. Die wichtigsten Ziele sind ein einfacheres Handling, eine effizientere Nutzung der vorhandenen Ressourcen sowie Einsparungen bei den Investitions- und Betriebskosten. Außerdem bringt die Virtualisierung den Vorteil mit sich, dass Netzwerkressourcen einfacher bereitgestellt werden können und damit die Infrastruktur schneller zur Verfügung steht.

Ein weiterer Trend im Netzwerkbereich ist die Disaggregation von Hardware und Software. Unternehmen können dabei eine Standardplattform mit offenen Systemumgebungen nutzen, was sie vor unnötigen Investitionskosten bewahrt. So sind sie flexibler, wenn es beispielsweise darum geht, Betriebssystemumgebungen an ihre individuellen Anforderungen anzupassen. Darüber hinaus können sie bereits vorhandene Standardhardware zur Integration von zusätzlichen Funktionalitäten nutzen, wie etwa Load Balancing, Monitoring, erweiterte Sicherheitsfunktionalitäten und Management.

Multirate, Software-Defined Networking, IoT

Auch Multirate wird 2016 eine wichtige Rolle spielen. Multirate Switching bedeutet, dass bestehende 100-GbE-Ports auch für die Anbindung von 10, 25, 50 und 40 GbE verwendet werden können. Gerade dann, wenn Unternehmen 25 GbE für die Serveranbindung einsetzen wollen, ist es mittels Breakout-Kabel möglich, vier Serververbindungen an einem 100-GbE-Port zu realisieren, das heißt bei 32 Ports sind bis zu 128 Serververbindungen auf 1HE möglich. Des Weiteren können bestehende 40-GbE Geräte an demselben Switch angeschlossen werden. Die Vorteile sind Flexibilität, Zukunftssicherheit und ein klarer Migrationspfad in Richtung 100 GbE, da Unternehmen im Laufe der Zeit wahrscheinlich bestehende 40-GbE-Verbindungen auf 100 GbE migrieren wollen."

Alexander Thiele, Dell: ""Im Bereich Netzwerk stehen 2016 die Trends Virtualisierung und Automatisierung ganz oben auf der Agenda. Viele Unternehmen profitieren seit Jahren von den Vorteilen der Virtualisierung im Serverbereich, jetzt können diese auch auf das Netzwerk übertragen werden."
Alexander Thiele, Dell: ""Im Bereich Netzwerk stehen 2016 die Trends Virtualisierung und Automatisierung ganz oben auf der Agenda. Viele Unternehmen profitieren seit Jahren von den Vorteilen der Virtualisierung im Serverbereich, jetzt können diese auch auf das Netzwerk übertragen werden."
Foto: Dell

Ingolf Wittmann, Technical Director bei IBM Deutschland, Österreich, Schweiz: "Zu den wichtigsten Netzwerk-Trends zählen:

- Software-Defined Networking

- Total Network Security / SIEM-Ansätze

- IoT und Networking

Die Digitalisierung der unterschiedlichen Industrien ermöglichen neue digitale Serviceansätze für jegliche Industrien, was aber gleichzeitig bedeutet, dass viele der Netzwerkinfrastrukturen zu alt und unflexibel sind, um SDI- und SDS-Architekturen fahren zu können. Hier besteht ein wesentlicher Nachholbedarf sowohl in der Infrastruktur als auch im Security-Umfeld."

Paul Hoecherl, Solution Sales Exec bei Lenovo: "Wir beobachten den Netzwerkmarkt sehr genau und haben und dabei als eine wichtigen Aspekt den Trend in Richtung echtem 100 Gbit festgestellt. Ein zentrales Thema ist auch Software-defined Network beziehungsweise Software-defined DataCenter. Ein große Roll wird zukünftig auch die Auseinandersetzung mit Converged Architekturen (FcoE) spielen."

Benjamin Bayer, Thomas Krenn AG: ""Netzwerk-Virtualisierung könnte in den nächsten Monaten tatsächlich beim Kunden ankommen."
Benjamin Bayer, Thomas Krenn AG: ""Netzwerk-Virtualisierung könnte in den nächsten Monaten tatsächlich beim Kunden ankommen."
Foto: Thomas Krenn AG

Benjamin Bayer, Product Manager Virtualizatio?n bei Thomas Krenn AG?: "Software Defined Networking (SDN) und Netzwerk-Virtualisierung könnte 2016 tatsächlich beim Kunden ankommen. Anforderungen, die der Betrieb privater oder hybrider Clouds stellt, etwa Isolation von Netzwerken, Skalierung und flexible Administration mit virtuellen, einfach zu verwaltenden Netzwerken lösen. Hersteller wie VMware haben 2015 SDN als den letzten verbliebenen Baustein des Software-defined Datacenters nach Server- und Storage-Virtualisierung intensiv vorangetrieben, das kommende Jahr wird zeigen, wie die Akzeptanz im Markt ist."

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