Retail IT


Amazon Basics

Amazon startet mit eigener Elektronik-Marke

28.09.2009
Von Hartmut  Wiehr
Die großen Warenhäuser stehen überall mit dem Rücken zur Wand oder sterben aus. Anders im Internet: Hier blüht das Geschäft. Und Pionier Amazon setzt seine Expansionsstrategie fort. In den USA bringt der Konzern mit Elektronikartikeln unter der Eigenmarke "Amazon Basics" weitere selbst entwickelte Angebote heraus. Europa soll bald folgen.

Erst war es nur der Kindle, das elektronische Buchlesegerät (e-Reader), mit dem Amazon ein selbst entwickeltes und in Asien zusammengebautes eigenes Elektronikprodukt auf den Markt brachte. Außerdem gab es da noch – zumindest in den USA – diverse eigene Amazon-Waren auf den Gebieten Möbel (mit der Marke Patio) oder Küchen- und Badezimmerartikeln. Damit hat sich das Unternehmen schon länger von seinen ursprünglichen Wurzeln als Buchhändler entfernt und zum allgemeinen Warenhaus verwandelt. Mit Amazon Basics geht man jetzt noch einen Schritt weiter und wird zum direkten Konkurrenten auf dem lukrativen Markt für Elektronikartikel.

Hat gut lachen: Jeff Bezos, Chef von Amazon, sieht die Expansionsstrategie bestätigt.
Hat gut lachen: Jeff Bezos, Chef von Amazon, sieht die Expansionsstrategie bestätigt.
Foto: Amazon

Den Anfang des neuen Brands Amazon Basics bilden erst in den USA und dann auch in Europa Artikel wie Verbindungskabel und CD- und DVD-Rohlinge. Diese Dinge gibt es auch schon jetzt bei Amazon zu kaufen, allerdings von Fremdherstellern, zu denen der Versandgigant nun in direkte Konkurrenz tritt.

Zwar wird Amazon allgemein noch immer mit MedienMedien (Bücher, Filme, Musik) assoziiert, doch dieser Geschäftsbereich ist nicht wie erwartet gewachsen, da die klassischen Vertriebswege wie Buchhandel usw. für viele Käufer weiterhin attraktiv waren oder selbst den Internetverkauf als zusätzlichen Vertriebsweg entdeckt haben. Der schon vor Jahren vollzogene Wechsel zum Bauchladen für (fast) Alles und Jedes scheint sich auf jeden Fall auszuzahlen. Top-Firmen der Branche Medien

Laut einem Bericht des Wall Street Journal legt Amazon nicht offen, wie hoch der US-Anteil an selbst entwickelten Produkten an den jährlichen Umsätzen von 19 Milliarden Dollar ist, doch werden bereits über 1.000 Waren unter sogenannten Private Labels angeboten, die auf Initiative von Amazon zurückgehen. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres war in den USA der Verkauf von allgemeinen Produkten (general merchandise) von Möbeln bis zu TV-Geräten bereits größer als das Mediengeschäft mit Büchern, Filmen oder Videospielen.

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