Halbleiterkonzern

AMD wieder mit hohem Verlust und Umsatzschwund

17.07.2015
Für den Intel-Rivalen AMD fiel das vergangenen Quartal richtig mies aus: Ein Drittel weniger Umsatz und tiefrote Zahlen. Die Chip-Firma hofft jetzt auf das neue Windows 10.

Der Chiphersteller AMD ist schwer vom Abschwung im PC-Geschäft getroffen worden. In der Sparte, die Prozessoren und Grafikchips für Personal Computer verkauft, brach der Umsatz im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 54 Prozent auf nur noch 379 Millionen Dollar ein.

Das schlug auf die Zahlen des gesamten Konzerns durch. Die Erlöse sanken um gut ein Drittel auf 942 Millionen Dollar, wie AMD nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Unterm Strich kam ein Verlust von 181 Millionen Dollar heraus, nach roten Zahlen von 36 Millionen Dollar im Vorjahresquartal.

AMD versucht, die seit Jahren andauernde Schwäche im PC-Markt durch Chips für Spielekonsolen auszugleichen. In dieser Sparte gab es im vergangenen Quartal Erlöse von 563 Millionen Dollar - ein Rückgang von gut acht Prozent.

Die PC-Sparte trug zu den tiefroten Zahlen mit einem operativen Verlust von 147 Millionen Dollar bei, im Vergleich zu einem Minus von sechs Millionen Dollar ein Jahr zuvor. In dem auf Konsolenchips spezialisierten Bereich schrumpfte das operative Ergebnis von 97 auf 27 Millionen Dollar.

AMD-Chefin Lisa Su setzt große Hoffnungen in den Start des neuen PC-Betriebssystems Windows 10 von Microsoft Ende Juli. Für das laufende Vierteljahr rechnet AMD mit einem Umsatzplus von bis zu neun Prozent im Quartalsvergleich. Zugleich räumte Finanzchef Devinder Kumar ein, dass die für dieses Jahr anvisierte Rückkehr in die schwarzen Zahlen nicht zu schaffen sei. AMD prüfe weitere Sparmaßnahmen.

Im vergangenen Quartal hatte sich das Schrumpfen des PC-Marktes kurz vor dem Start von Windows 10 noch einmal beschleunigt. Die Marktforschungsfirma IDC errechnete für das Vierteljahr einen Absatzrückgang von 11,8 Prozent und der Konkurrent Gartner kam auf ein Minus von 9,8 Prozent. AMD verwies vor allem auf die deutlich gesunkenen Notebook-Verläufe.

AMD ist der deutlich kleinere Konkurrent des Chip-Riesen Intel. Auch der weltgrößte Halbleiter-Konzern wurde von dem PC-Abschwung, betroffen, konnte die Rückgänge mit einem starken Geschäft mit der Ausrüstung von Rechenzentren abfedern. Der Intel-Umsatz sank um 4,6 Prozent auf knapp 13,2 Milliarden Dollar und es gab immer noch gut 2,7 Milliarden Dollar Gewinn. (dpa/tc)

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