Top 10 - Markus Bentele, Rheinmetall

Anwalt der Web-2.0-Generation



Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Markus Bentele bereitet Rheinmetall auf eine Mitarbeitergeneration vor, die im Internet und Web 2.0 zu Hause ist..

Rheinmetall hat den Wettbewerb um die fähigsten Ingenieure, Wissenschaftler und Facharbeiter voll im Blick. Mit einem ganzheitlich angesetzten Collaboration-Projekt reagierte Markus Bentele, CIO des Düsseldorfer Konzerns, auf den sich abzeichnenden demografischen Wandel: "Die neue Generation der Ingenieure ist in ihrer Lösungsfähigkeit und Arbeitsweise ganz anders geprägt als unsere derzeitigen Kollegen, denn künftige Hochschulabsolventen und Fachkräfte sind mit dem Internet und den darin enthaltenen Kommunikations- und Collaboration-Möglichkeiten aufgewachsen", schildert Bentele die veränderten Rahmenbedingungen. "Ein wesentlicher Baustein in der Problemlösung ist für sie die Vernetzung. Wenn wir diesen Kollegen nicht den erforderlichen Handlungs- und Kommunikationsraum bereitstellen, sind sie ineffizient." Kann Rheinmetall dieser Generation für ihre Arbeit keine Tools wie Wikis, Chat-Rooms, Blogs, Foren und Instant Messaging anbieten, werden sich die jungen Hochschulabsolventen einen anderen Arbeitgeber suchen, warnt der CIO und Chief Knowledge Officer (CKO). (Siehe auch Enterprise 2.0 - das mittlere Management ist das Nadelöhr)

IT- und Knowledge-Management aus einer Hand

In seiner Doppelfunktion ist der CIO nicht nur für die IT von Rheinmetall zuständig, sondern gleichzeitig und darüber hinaus noch für das konzernweite Wissens-Management. Mit einem nur vierköpfigen Team stemmt der CIO/CKO so in Verbindung mit dezentralen Verantwortlichen die weltweiten Projekte im IT- und Knowledge-Management-Bereich.

Neben der Integration neuer und künftiger Kommunikationsmittel und Arbeits-Tools steht für Bentele also auch der Umgang mit Informationen und Wissen im Rheinmetall-Konzern im Vordergrund. Insbesondere die Stellschraube "individuelles Know-how" für den langfristigen Unternehmenserfolg ist ihm wichtig. Explizites Wissen lässt sich in Datenbanken speichern, das Vorhaben ist eine technische und beherrschbare Herausforderung. Viel wichtiger für den Unternehmenserfolg ist hingegen, das individuelle Know-how der Kollegen nutzbar zu machen. Im Zeitalter des Internets sind Informationsüberflutung und laufend sinkende Halbwertszeiten von Informationen und damit auch Wissen wesentliche Herausforderungen für alle Unternehmen geworden. Daher ist es bedeutsam, mit Hilfe von sozialen Softwaresystemen Menschen nicht nur zu befähigen, Informationen zu identifizieren, finden und wiederzuverwenden. Ebenso wichtig ist es, soziale Kommunikations- und Collaboration-Räume bereitzustellen, um den Wesensinhalt von Kontext und Verbindungen zu erweitern, damit also Sachinformation zu Sachkenntnis und damit zu Sachwissen gewandelt werden kann. (siehe auch Wie das Web die Unternehmen verändert)

Als international aufgestellter Konzern mit den Geschäftsbereichen Defence (Wehrtechnik) und Automotive unterhält Rheinmetall weltweit verteilte Produktionsstätten sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Der niederlassungs- und länderübergreifende Informationsaustausch virtueller Teams in virtuellen Räumen sowie die Kommunikation über verschiedenste Kanäle ist für viele Mitarbeiter Tagesgeschäft. Die von der IT bereitgestellten Collaboration-Tools helfen hier, die Projektarbeit optimal vorzubereiten, Wissen und Experten konzernweit verfügbar zu machen sowie in einer heterogenen Infrastruktur synchron und asynchron schnell zu kommunizieren.

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