IT-ARBEITSMARKT

Anwender profitieren von der Branchenkrise

05.11.2001
Von Gerd Schmid

Wie groß der Bedarf von Anwenderunternehmen an IT- Personalist, lässt sich kaum abschätzen. Zu unterschiedlich sinddie Rahmenbedingungen, die über Umfang und Richtung desComputereinsatzes entscheiden. „Gegen- wärtig reichtdie Nachfrage offenbar aus, die Entlassungen bei denIT-Anbietern zu kompensieren“, stellt Werner Dostal von derNürnberger Bundesanstalt für Arbeit fest. Die hätten –bisher jedenfalls – kaum auf den Arbeitsmarktdurchgeschlagen.

Kein Nachfrage-Boom wie vor 2000

Einen erneuten Nachfrage-Boom werden die Schnäppchenjägerindes kaum auslösen. „Das sind sehr selektiveEinstellungen, die dem einzelnen Bewerber und der einzelnenPosition gelten“, so Dostal, „nicht vergleichbar mitden Einstellungswellen der vergangenen Jahre.“

In den Spitzenzeiten schien der Bedarf grenzenlos. VonMitte 1996 bis Mitte 2000 wurden allein im Bereich Softwareund IT-Dienstleistungen 140000 zusätzliche Profiseingestellt – ein Plus von 42 Prozent auf knapp 500000. Fastdie Hälfte, etwa 66000, ging zu Anwenderunternehmen, rund58000 heuerten bei IT-Anbietern an, und um mindestens 16000,schätzt man, wuchs das Heer der Selbstständigen. DieNachfrage befriedigten sie nicht. Branchenverbände klagten,es fehlten bis zu 440000 qualifizierte Mitarbeiter. Gehälterund Honorare zogen an.

Seit März jedoch hat sich der überhitzte Arbeitsmarktmerklich abgekühlt, und die Branche macht vor allemdurch Massenentlassungen Schlagzeilen. Zugleich ist dieZahl der beim Arbeitsamt gemeldeten offenen IT-Stellenvon über 14000 auf weniger als die Hälfte geschrumpft.

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