Projekte


Premiere Fernsehen

Architekturhoheit trotz Outsourcing

19.03.2007
Von Robert Gammel

Auch wenn sich die Zahl der IT-Mitarbeiter bei Premiere vor Ort von ehemals 160 auf nun 20 reduziert hat, kann sich der Sender auf einen größeren Ressourcen-Pool verlassen als vor dem Outsourcing-Projekt. Durch eine enge Abstimmung mit der Geschäftsführung und dem Betriebsrat sowie einer offenen Kommunikationspolitik gelang es Weinrauch, den Übergang der Mitarbeiter zu den Dienstleistern vergleichsweise konfliktfrei zu bewältigen. Kein einziger der Betroffenen legte Widerspruch ein, und abgesehen von der natürlichen Fluktuation arbeiten alle ehemaligen Premiere-IT-Mitarbeiter auch nach Ablauf der durch Paragraph 613a (BGB) garantierten Schutzfrist von einem Jahr weiter bei den Outsourcing-Partnern.

Mehr Zeit für strategische Projekte

Trotz erheblicher Investments in die Systemstabilität und einer gestiegenen Projektlast sparte Weinrauch durch das Outsourcing in den vergangenen zwei Jahren. So lagen die IT-Kosten 2002 noch bei rund drei Prozent des Umsatzes, in diesem Jahr werden sie erstmals unter zwei Prozent sinken. Und auch das mit der Outsourcing-Initiative angestrebte Ziel, sich wieder verstärkt strategischen IT-Projekten zuwenden zu können, hat Weinrauch mittlerweile erreicht. Das umfasst beispielsweise die Weiterentwicklung der für den Bezahl-Fernsehsender so wichtigen CRM-Infrastruktur. Bei allem Lob für das Auslagerungsprojekt warnt Weinrauch jedoch: „Outsourcing wirkt wie ein Verstärker.“ Wenn kritische Bereiche mit übergeben werden müssen, sollten diese schon in den Vertragsverhandlungen offen angesprochen werden, um sie dann gemeinsam lösen zu können. „Probleme lediglich über den Zaun zu werfen rächt sich schnell“, ist sich der Premiere-CIO sicher.

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