Integrieren für den Vertrieb

Auf dem Sprung zum Handel

16.06.2006
Von Patrick Goltzsch

Beim Auslagern von Teilen der IT an Dienstleister hält sich die Branche zurück. Zwar griffen die Großen wie Adidas, Gillette oder Procter & Gamble auf externe Unterstützung zurück, so Cavar, „doch die meisten Unternehmen sind mittelständisch geprägt und verhalten sich eher konservativ.“ CIO Dubbert findet OutsourcingOutsourcing schlicht zu teuer: „Bei den Kosten stehen wir glänzend da.“ Einem Budget, das wenig mehr als ein Prozent des Umsatzes ausmacht, können externe Dienstleister kaum helfen, die Kosten noch weiter zu senken. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Standorte für Globalisierung anbinden

Neben den medienwirksamen Themen wie RFID und Outsourcing wird in der IT der Konsumgüterindustrie kräftig konsolidiert. Immer mehr Unternehmen lösen alte Systeme und intern entwickelte Software ab. Daneben spielt auch die Globalisierung eine stärkere Rolle.Viele Unternehmen verlagern ihre Produktion nach Asien oder lassen die Logistik zunehmend in Niedriglohnländern erledigen. Die Ahlers-Gruppe ist da keine Ausnahme: Rund 1700 Mitarbeiter hat das Unternehmen in Polen und etwa 900 in Deutschland. Größere Standorte unterhält die Gruppe außerdem in der Slowakei und Sri Lanka.

Unterschiede zeigen sich in der Konsumgüterindustrie vor allem bei der Auswahl von Software. Überwiegend setzten die Unternehmen, die im Nicht-Textilien-Bereich arbeiten, als Warenwirtschaftssystem SAPSAP ein, so Cavar. Doch auch das ehemalige Navision, jetzt MicrosoftMicrosoft, verwenden viele der Unternehmen. Als CRM-Lösung komme häufig die Anwendung des Spezialisten CAS Software AG zum Einsatz. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

In der Bekleidungsindustrie stellt sich die Situation anders dar. Hier wird SAP erst noch zum Thema. Das Walldorfer Unternehmen hatte sich zuerst auf die Hersteller von Sportartikeln konzentriert. Die Branche vermisste jedoch Funktionalitäten, darunter die Möglichkeit, die Variantenvielfalt ihrer Produkte, etwa eine Hose in 50 Größen und einer Reihe von Farben, abzubilden. Die Erweiterungen sind nun vorhanden, und so führt Hugo Boss derzeit die Branchenlösung SAP Apparel and Footwear (AFS) ein.

Doch Vorbehalte bleiben.Mit Blick auf die Projektrisiken und unter dem Druck, flexibel und schnell Marktanforderungen umsetzen zu müssen, ziehen viele Unternehmen Spezialangebote vor. Die Ahlers-Gruppe setzt „WP-Dress“, eine Branchenlösung von Walter + Partner, als Warenwirtschaftssystem ein. Für den Retail-Bereich verwendet das Unternehmen außerdem eine spezielle Konsumgüter branche 49
Software von Futura, dazu gesellen sich Lösungen für das Design und für PLM-Programme für die Produktentwicklung und Kollektionsplanung. Um die Sicht auf die Daten zu vereinheitlichen und übergreifende Analysen zu ermöglichen, führt Dubbert jetzt eine BI-Applikation ein. Das Projekt setzt die IT in kleinen Schritten um: Nach und nach kommen Module dazu, bis die Lösung mit den Bereichen Vertrieb, Beschaffung, Bestände, Retail, PDM, Finanzwesen und Personalwesen zum Ende des Jahres steht.

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