Wandel der BI-Kultur nötig

Auf dem strategischen Auge blind

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Viele Firmen sind unzufrieden mit ihren Business Intelligence (BI)-Anwendungen. Das liege an der bisherigen Fokussierung auf technologische Fragen, meinen die Berater von Coretelligence und erwarten nun eine neue Phase der BI-Kultur.

"It’s the strategy, stupid!" - so ähnlich würde es wohl Bill Clinton formulieren. Auch für BI-Applikationen bestätigt die Coretelligence-Umfrage einen Befund, den es in der IT-Welt immer wieder gibt. Unternehmen machen schlechte Erfahrungen, wenn sie innovative Technologien ohne strategisches Kalkül als vermeintliches Wundermittel einsetzen. Auch BI bringt nur als Element in einem von der Business-Seite her klar definiertem Konzept Erfolg.

Weil es an dieser Einsicht noch zu oft fehlt, macht sich derzeit offenbar Enttäuschung breit. Lediglich ein Viertel der Anwender beurteilen ihre BI-Infrastruktur laut Coretelligence als gut, ein weiteres knappes Drittel immerhin noch als zufrieden stellend. Fast die Hälfte der Unternehmen jedoch senkt den Daumen.

"Top-Manager müssen BI zu ihrem Thema machen"

59 Prozent der Befragten sehen eine Ursache dafür in den strategischen Defiziten, fast ebenso viele nennen Akzeptanz-Probleme bei den Mitarbeitern. Technologisch ist zwar ebenfalls nicht alles perfekt, aber das Murren darüber klingt doch deutlich leiser. 46 Prozent sehen hier dringenden Handlungsbedarf. Coretelligence-Geschäftsführerin Marianne Wilmsmeier sieht darin ein Indiz, dass Fragen der Plattform, Tools und Implementierungen allmählich in den Hintergrund treten.

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