Karriere 45 plus

Auf der Langstrecke

12.11.2007
Von Klaus Werle

"Die Firmen müssen weg vom hierarchischen Denken, von der Idee permanenten Aufstiegs", sagt Personaler Pfister, "und hin zu stärker horizontalen Bewegungen". Ohnehin seien ältere Manager "weniger durch Geld oder hohe Positionen zu motivieren, sondern durch größere Freiheiten und Anerkennung ihrer Erfahrung", hat die Rostocker Expertin Tivig beobachtet. Kreative, individuelle Konstruktionen als Berater, Coach oder Mentor bieten sich an.

Noch aber gilt oft als Verlierer, wer aus der Linienfunktion in ein nebulöses Beraterverhältnis wechselt. "Es muss ein generelles Umdenken in den Unternehmen geben, was die Wertschätzung alternativer Karrierewege angeht", fordert Professorin Staudinger.

Ein bisschen Umdenken, glaubt die Psychologin, würde im Übrigen dem ganzen Land nicht schaden, das sich so gern in endzeitlichen Szenarien vom "Gerassic Parc" und Heerscharen hungernder Pensionäre ergeht. "Die Gefahr ist groß", sagt Staudinger, "dass wir die allgemeine Panikmache auf unser persönliches Älterwerden übertragen und uns damit selbst großer Chancen berauben." Denn wer sich im Alter nichts mehr zutraut, gerät in eine psychologische Abwärtsspirale: Er leistet weniger, als er könnte. Und stirbt deutlich früher.

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Genehmigung von manager-magazin.de.

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