Business Intelligence

Ausverkauf im BI-Markt

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Das ist eine der Kernaussagen einer BARC-Umfrage unter Anbietern von BI-Lösungen in Deutschland, aus der das CIO-Magazin exklusiv die ersten Tendenzen präsentiert. Mit diesem Megatrend einher geht die Entwicklung hin zur "BI for the masses", dessen Ziel es ist, auch weniger versierten Anwendern die Nutzung strukturierter Geschäftsinformationen zu erleichtern. Das Würzburger Unternehmen hat erst kürzlich sämtliche rund 120 Anbieter von BI-Lösungen in Deutschland nach ihren Software-Umsätzen sowie zu ihren Ansichten über die Entwicklung des Marktes interviewt. Die vollständige Studie wird erst im Mai auf der BARC-Website zu sehen sein.

Befragt, warum Unternehmen in BI investierten, antworteten die Anbieter unter anderem mit dem Verweis auf die bessere Unterstützung und Optimierung unternehmenseigener Prozesse, dem Wunsch nach Kostenersparnis und Effizienzsteigerung sowie nach mehr Planungs- und Entscheidungssicherheit. Auch gesetzliche Bestimmungen wie der Sarbanes-Oxley Act (SOX) sowie eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit seien Motivation für die Einführung solcher Systeme.

Kleine Anbieter zeigen sich gelassen

Interessant ist die Einschätzung der Anbieter aber auch für die Entwicklung des eigenen Marktes. Dies sehen der BARC-Umfrage zufolge vor allem die zahlreichen kleinen Produzenten von BI-Lösungen erstaunlich gelassen - trotz der massiven Zukäufe der jüngsten Vergangenheit. So gehen viele Hersteller davon aus, dass ihre Marktchancen in der Zukunft mindestens gleich bleiben, wenn nicht sogar besser sein werden als bisher, was unter anderem mit der größeren Aufmerksamkeit für Business IntelligenceBusiness Intelligence in den Unternehmen zu tun haben mag, die sich in den verstärkten Aktivitäten der Global Player niederschlägt. Die KonsolidierungKonsolidierung, so glauben viele, erhöhe durch den Platzgewinn am Markt eher noch die Chancen aller. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Business-Intelligence-Anwendungen zählen nach wie vor zu den Wachstumssegmenten im IT-Markt - getrieben insbesondere durch die zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen, die den Großunternehmen nun bei der Einführung von BI-Lösungen folgen. "Wir rechnen für dieses Jahr mit einem Wachstum von circa fünf Prozent auf rund 310 Millionen US-Dollar für Software-Lizenzen und Maintenance in Deutschland", fasst Frank Naujoks, Projektleiter einer IDC-Studie zum Thema BI, die Aussichten für dieses Jahr zusammen. Dabei gehen die Analysten von IDC ebenso wie die von BARC davon aus, dass sich einige der Marktführer erneut auf die Suche nach Akquisitionsobjekten begeben werden, um ihr BI-Portfolio abzurunden.

Aus der Sicht von BARC sind die drei großen verbleibenden Anbieter SAS, Information Builders und MicroStrategy allesamt potenzielle Übernahmekandidaten nicht nur für die Big Four, sondern auch für weitere Unternehmen, die in den lukrativen BI-Markt drängten. Insofern sei nicht zu erwarten, dass es bald nur noch vier Anbieter geben werde, so BARC-Geschäftsführer Carsten Bange. Sogar SAP als Marktführer erreiche gerade mal einen Anteil von 17 Prozent.

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