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Digital Leader Award 2017

Axel Springer: Von der Zeitung zum digitalen Player

Schon 2002 begann der Axel Springer Verlag, die traditionelle Tageszeitung "Die Welt" zur multimedialen Medienmarke zu transformieren. Heute erschließen innovative digitale Produkte neue Märkte.

Die MedienbrancheMedienbranche bekam als erste die Folgen von Internet und DigitalisierungDigitalisierung hart zu spüren. So geriet auch die Tageszeitung "Die Welt" aus dem Axel SpringerAxel Springer Verlag Anfang der 2000er Jahre in ernste wirtschaftliche Schwierigkeiten. In der Krise steckte aber die Chance, mutige Schritte zu wagen und die Digitalisierung selbst zu nutzen. Top-500-Firmenprofil für Axel Springer Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Top-Firmen der Branche Medien

Ein neuer Newsroom entstand 2013/14. Seitdem erstellen alle Redakteure ihre Artikel für die digitalen Angebote, keine mehr extra für die Tageszeitung. Dadurch gelang es außerdem, neue digitale Talente anzuziehen.
Ein neuer Newsroom entstand 2013/14. Seitdem erstellen alle Redakteure ihre Artikel für die digitalen Angebote, keine mehr extra für die Tageszeitung. Dadurch gelang es außerdem, neue digitale Talente anzuziehen.
Foto: Martin Lengemann/Axel Springer

Der langjährigen Projektreise lag die Idee zugrunde, eine Traditionszeitung in eine multimediale Medienmarke zu wandeln. Im Fokus stand nicht weniger als die Digitalisierung des Journalismus.

"Wir haben alles auf den Kopf gestellt und waren uns bewusst, dass ein Scheitern des Konzepts die gesamte Welt-Gruppe hätte gefährden können", bringt es Jan-Eric Peters auf den Punkt. Seit 2002 war Peters Chefredakteur der "Welt" und der "Berliner Morgenpost", bis Ende 2015 Chefredakteur von WeltN24, dazu gehören "Welt", "Welt am Sonntag" und der TV-Nachrichtensender N24. Seit Januar 2016 ist Peters Chief Product Officer, Deputy CEO und Chefredakteur des neuen internationalen Nachrichtenangebots "Upday".

Der Wandel lässt sich gut an drei Meilensteinen illustrieren.

Meilenstein 1: 2002 fusionierten die Redaktionen von "Welt" und "Berliner Morgenpost" und zogen in einen Newsroom. Zwei Tageszeitungen, die hier zusammen Texte und Online-Angebote produzierten, waren damals ein internationales Novum.

Meilenstein 2: Bis 2006 wurden Print und Online voll integriert sowie das Prinzip "online first" eingeführt: Artikel erschienen online vor der gedruckten Ausgabe - auch das war zu dieser Zeit ein neues Vorgehen.

Meilenstein 3: Das Konzept "online to print" folgte 2012. Dafür baute die Welt nicht nur ein neues Content-Management-System (CMS), sondern 2013/14 einen neuen Newsroom. Seitdem erstellen alle Redakteure ihre Artikel für die digitalen Angebote, keine mehr extra für die Tageszeitung. Das zog neue digitale Talente an.

Der vorläufig letzte Baustein der digitalen Transformation ist die Startup-Tochter Upday. Mit dem News-Aggregator, einer App exklusiv für Samsung-Smartphones in 16 europäischen Ländern, betritt Axel Springer neue Geschäftsfelder.

Fünf Vorteile der Transformation

  • Leserschaft und Reichweite haben sich enorm erweitert.

  • Arbeitsabläufe wurden verschlankt und digitalisiert.

  • Der neue Newsroom und die Digitalisierung zogen viele junge Talente zum Verlag.

  • Die Wertschöpfungskette hat sich vergrößert, Artikel erscheinen in bis zu zehn Titeln und Formaten.

  • Neue digitale Produkte erschließen neue Märkte.

"Die radikale Transformation war nur möglich, weil digitales Denken nicht nur gefordert, sondern auch gefördert wurde", stellt Peters rückblickend fest. "Heute dominiert es das ganze Unternehmen."

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