Finance IT


Kristo Käärmann

"Banken müssen sich neuem Wettbewerb stellen"

11.06.2014
Von Meike Lorenzen

"Wir nutzen HTTPS-Verschlüsselungen"

Und genauso funktioniert TransferWise?

Kristo Käärmann: Genau, nur dass wir eine Art Mittlerfunktion übernehmen, damit Gelder nicht auf dem Konto wildfremder Personen landen.

Wenn es ums Geld geht, sind die Menschen sehr empfindlich. Ist das Konzept wirklich sicher und vor allem legal?

Kristo Käärmann: Absolut. TransferWise ist bei der britischen Financial Conduct Authority (FCA) als vollständig autorisierte Zahlungsinstitution registriert. Die Behörde hat uns eine Lizenz für das Sammeln von Geld und für internationale Zahlungen ausgestellt. Zudem ist die deutsche Webseite von TransferWise vom TÜV Rheinland zertifiziert.

Und wie managen Sie die Banküberweisungen?

Kristo Käärmann: Dafür arbeiten wird mit vertrauenswürdigen europäischen Banken zusammen und bewahren das Geld der Kunden separat von unseren eigenen operativen Mitteln auf. Außerdem schützen wir alle Überweisungen durch HTTPS-Verschlüsselungen.

Ist es nicht seltsam, dass Sie Kunden bei den Institutionen sind, über die Sie sich eigentlich ärgern?

Kristo Käärmann: Ganz ohne Banken geht es natürlich nicht. Aber es freut mich zu sehen, dass sie mit ihren horrenden Gebühren nicht weiter machen können. Sie müssen sich einem neuen Wettbewerb stellen. Wenn wir am Ende erreichen, dass Kunden bei großen Banken nicht mehr über den Tisch gezogen werden, haben wir unser Ziel erreicht.

Funktioniert Ihr Konzept tatsächlich weltweit?

Kristo Käärmann: Inzwischen sind Transaktionen in 19 Währungen über die Plattform möglich, darunter Euro, britisches Pfund, Schweizer Franken, polnischer Zloty, türkische Lira, dänischen, schwedischen, tschechischen und norwegischen Kronen, US-amerikanischer, australischer, singapurischer, Hongkong- und neuseeländischer Dollar.

Wie sieht das Geschäftsmodell von TransferWise aus?

Kristo Käärmann: Wir nehmen natürlich auch eine kleine Gebühr von unseren Nutzern. Bei den gängigen Währungen sind das meist 0,5 Prozent (hier geht es zur Kostenübersicht). Außerdem konnten wir einige Investoren für uns gewinnen. Im Mai 2013 ist Peter Thiels Valar Ventures mit insgesamt sechs Millionen US-Dollar in das Unternehmen eingestiegen. Und auch Paypal Co-Founder Max Levchin befindet sich unter den Kapitalgebern.

(Quelle: Wirtschaftswoche)

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