Großteil der Unternehmen noch nicht gerüstet

Banken profitieren von IT-gestütztem Risiko Management

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Die Analysten wollten wissen, warum Banken eigene Lösungen entwickeln. Für den Großteil (28 Prozent) haben die Lizenz- und Wartungskosten des Fremdanbieters den Ausschlag gegeben. Rund jeder vierte Befragte (24 Prozent) erklärte, für sein Institut sei keine passende Standardanwendung auf dem Markt. Weitere zwölf Prozent wollen sich nicht von Externen abhängig machen.

Ein Blick auf die technischen Grundlagen der eingesetzten Tools zeigt, dass etwas mehr als jedes zweite Institut eine Intranet-/Internet-basierte Lösung nutzt. Darunter finden sich vor allem die größeren Banken. Die andere Hälfte der Befragten hat sich für Excel-/Access-basierte Office-Lösungen oder Standalone-Lösungen entschieden.

In rund jedem fünften Unternehmen (22 Prozent) existiert bereits eine integrative Systemlösung, die die einzelnen Tools beim Operationellen Risiko-Management miteinander verknüpft.

Keine ausreichende Datenbasis vorhanden

Die Erfahrungen der Studienteilnehmer hinsichtlich der Praktikabilität der eingesetzten Lösungen zeigen, dass der Punkt Risikodefinition/-analyse gut funktioniert. Verbesserungsbedarf besteht dagegen vor allem für die Bereiche Risikosteuerung und –überwachung.

Die Analysten haben untersucht, welche Schwierigkeiten beim Aufbau eines zentralen Steuerungssystems auftreten. An erster Stelle nannten die Befragten mit 94 Prozent, sie hätten keine ausreichende Datenbasis. Als zweiten Punkt (62 Prozent der Nennungen) erklärten die Studienteilnehmer, ihre Berechnungsmodelle für den so genannten Operational Value at Risk sei noch nicht ausgereift. Dieser Value gibt den maximalen Verlust eines Portfolios an, der bei vorgegebenen Wahrscheinlichkeiten nicht überschritten wird, und kann als Kennziffer in das ökonomische Kapital der Bank mit einfließen.

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