Kostendruck

Bei Volkswagen beginnt das große Sparen

28.09.2018
Die Autobranche ist im Wandel, E-Mobilität und Digitalisierung kosten Milliarden. Dazu hat die "Dieselgate"-Affäre VW viel Geld gekostet. Die Stammmarke soll - auch wegen Spardrucks - besser wirtschaften.
Volkswagen muss Milliarden Euro sparen.
Volkswagen muss Milliarden Euro sparen.
Foto: Gyuszko-Photo - shutterstock.com

Die Kernmarke von VWVW will über eine höhere Produktivität in den kommenden Jahren weitere Milliarden einsparen. Bis 2025 solle die Produktivität um 30 Prozent zulegen. Dies bedeute ein "Effizienzpotenzial" von 2,6 Milliarden Euro, sagte Andreas Tostmann, Produktions- und Logistikchef von VW Pkw, am Donnerstag bei einer Veranstaltung mit 500 Managern in Berlin. "Für die Produktion heißt das: Unser Bereich wird künftig so wichtig sein wie noch nie." Top-500-Firmenprofil für VW

Die Werke müssten "schneller, schlanker und effizienter werden", sagte Tostmann. "Bei den Fabrikkosten und Investitionen werden wir massiv reduzieren, zum Beispiel durch Wiederverwendung vorhandener Anlagen und Fabrikstrukturen und konsequente StandardisierungStandardisierung", sagte der Manager. Unterschiedliche Prozesse solle es nicht mehr geben. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Auf diese Weise sollten allein die Investitionen etwa in Werkzeuge und Anlagen im Vergleich mit heutigen Zahlen um über 1,5 Milliarden Euro sinken. Bislang liege VW im Vergleich mit WettbewerbernWettbewerbern bei Produktions- und Arbeitskosten sowie Rendite nur im Mittelfeld. Die Rendite - also der Anteil des Ergebnisses aus dem laufenden Geschäft am Umsatz - solle künftig bei über 6 Prozent liegen. Derzeit sind es rund 5 Prozent. Nachhaltig würden 7 bis 8 Prozent angepeilt. Top-Firmen der Branche Automobil

Sparen, wo es nur geht

VW-Konzernchef Herbert Diess hatte angekündigt: "Wir wollen gemeinsam mit den Marken, über alle Werke hinweg, bis 2025 rund 30 Prozent mehr Effizienz schaffen." Hintergrund sind etwa immense Investitionen, die der Wandel zur E-Mobilität und zum automatisierten Fahren erfordert.

Einsparungen bei VW soll auch der "Zukunftspakt" sichern, der bis 2020 unter anderem einen Jobabbau vor allem in der Verwaltung bringt. Der Pakt habe die Produktivität um 7 Prozent erhöht, sagte Tostmann. Zur Produktivität zählt nach seinen Worten auch, die Komplexität der Produktion - also etwa die Zahl der Modellvarianten - zu verringern. Bislang habe es zum Beispiel beim Golf 80 Lenkrad-Varianten gegeben.

Auch in Sachen Umwelt will die Marke besser werden. Beim Wasserverbrauch sei im Vergleich zu 2010 ein Rückgang um 30 Prozent erreicht, bis 2025 sollten es 45 Prozent sein. Mit effizienterem Ressourceneinsatz seien seit 2010 schon 130 Millionen Euro eingespart worden. Langzeit-Ziel sei zudem eine CO2-neutrale Produktion. (dpa/rs)

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