COVID-19

Bergbaukonzern Glencore fährt Investitionen zurück

30.04.2020
Der Schweizer Bergbaukonzern und Rohstoffhändler Glencore fährt wegen den Auswirkungen der Corona-Krise die Investitionen deutlich zurück.

Im laufenden Jahr will der Konzern jetzt 1 bis 1,5 Milliarden US-Dollar weniger ausgeben als zuvor geplant, wie Glencore am Donnerstag im schweizerischen Baar mitteilte. Bislang hatte das Unternehmen für 2020 Investitionen von 5,5 Milliarden Dollar vorgesehen.

Glencore hat mit einem sinkenden Produktionsvolumen zu kämpfen.
Glencore hat mit einem sinkenden Produktionsvolumen zu kämpfen.
Foto: Cam Laird - shutterstock.com

Die mit der Corona-Krise einhergehenden Einschränkungen machten sich auch bei Glencores Produktionsvolumen im ersten Quartal bemerkbar. So ging die Kupfer-Produktion im Vergleich zum Vorjahr um rund 9 Prozent zurück. Während die Förderung von Kobalt sogar um 44 Prozent absackte, ging die Kohleförderung um 4 Prozent zurück. Blei fiel um 17 Prozent. Die Ölförderung kletterte dagegen um fast 60 Prozent. Auch bei der Förderung von Zink verzeichnete Glencore im ersten Jahresviertel ein Plus von 13 Prozent.

Glencore rechnet mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf damit, dass die Fördermenge der Rohstoffe Kupfer, Zink, Kohle, Kobalt und Nickel etwas geringer ausfallen wird, als der Konzern bislang angepeilt hatte. Die Prognose zur Ölförderung werde zudem überprüft. Allerdings sei zu erwarten, dass hier die Fördermenge bedeutend geringer als bislang angenommen ausfallen dürfte, da die Produktion im Tschad wegen Covid-19 unterbrochen worden sei.

Konzernchef Ivan Glasenberg verwies ungeachtet dessen darauf, dass die Folgen der Covid-19-Pandemie für Glencore bislang beherrschbar gewesen seien und der Großteil der Produktionsstätten relativ normal weiterlaufe. Einige Standorte seien wegen der Krise aber zwischenzeitlich geschlossen worden, etwa in Kanada und Südafrika. Glasenberg gab sich zuversichtlich, dass Glencore die Krise aufgrund seiner "starken Liquidität und des widerstandsfähigen Geschäftsmodells" gut meistern könne.

Schon vor einem Monat hatte Glencore wegen der Corona-Krise verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Kapitalstruktur zu stärken. Unter anderem wurde die Dividendenzahlung aufgeschoben und Kreditlinien erneuert und leicht ausgeweitet. (dpa/ad)

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