IT-Gipfel: Hans Bernhard Beus wird Bundes-CIO

Beus fordert bundesweite Mindest-Standards

In der Diskussionsrunde über das "öffentliche Gemeinwesen in der digitalen Welt" fordert der künftige Bundes-CIO einen Mentalitätswandel in der Verwaltung. "Die IT ist ein wichtiges Instrument, das funktionieren muss", sagt Beus, "aber es ist keine Kernkompetenz der Behörden. Hier sind wir lange noch nicht weit genug". Was Beus vor hat, ist ein Change-Prozess in der Behörden-IT. Und dazu braucht es nicht unbedingt einen Manager mit IT-Expertise, sondern einen Change Manager. "Hätten Sie jemanden aus der Wirtschaft geholt, wäre der überall angeeckt", meint ein Gipfelteilnehmer. Beus hingegen, ein Ministerial-Urgestein, kennt die Staatssekretäre und Minister, und kennt die Rochaden, die in Ministerien gang und gäbe sind, in der Wirtschaft jedoch nicht.

Macht ist ihm hier - so betont Beus - nicht so wichtig. Wichtig sei ihm jedoch, Einigungen zu erreichen. Beus spricht - ohne jedoch konkret zu werden - von neuen Handlungsformen, fordert bundesweite Mindeststandards, auch in der Sicherheit. Dass in der föderalistischen Bundesrepublik zwischen Bund und Ländern nicht immer alles vorbildlich funktioniert, wird spätestens in dem Moment klar, in dem Bundesjustizministerin Brigitte Zypries sich vehement in die Diskussion einbringt, Beus bestätigt und sagt: "Es muss eine Verpflichtung zur Einigung geben", sagt Zypries, "es kann nicht sein, dass 14 Länder ja sagen und zwei ihren eigenen Weg geben".

Eine Weisungsbefugnis jedoch, das bestätigt auch Michael Glos (CSU), wird der höchste IT-Manager der Bundesrepublik jedoch nicht haben.

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