Arbeitgeber noch nicht soweit

Bewerber wollen Home-Office-Jobs

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Jobsuchende und Arbeitgeber haben unterschiedliche Vorstellungen, wenn es um die Gestaltung der künftigen Arbeitsweise geht. Und mit dem Modewort New Work können Bewerber erst recht nichts anfangen.
Vielen Arbeitgebern ist noch nicht bewusst, dass sie heute in ihren Jobbeschreibungen für Remote Work werben müssen - die Bewerber erwarten das.
Vielen Arbeitgebern ist noch nicht bewusst, dass sie heute in ihren Jobbeschreibungen für Remote Work werben müssen - die Bewerber erwarten das.
Foto: LightField Studios - shutterstock.com

Etwa 70 Prozent der Jobsuchenden suchen schon jetzt gezielt nach einer Aufgabe, die sie vom Home-OfficeHome-Office aus erledigen können. Dagegen schalten aktuell nur 23,4 der Arbeitgeber Anzeigen für solche so genannten remote Jobs. Das ist das Ergebnis der aktuellen softgarden-Studie "Future of RecruitingRecruiting". An der doppelperspektivischen Online-Umfrage haben von Mai bis August 3.561 Bewerber sowie 251 HR-Verantwortliche teilgenommen. Alles zu Home Office auf CIO.de Alles zu Recruiting auf CIO.de

Drei Viertel der Bewerber rechnen der Studie zufolge aktuell damit, dass Angebote von remote Work nach Corona entscheidend für die Wahl des Arbeitgebers werden. Bei den HR-Verantwortlichen sind es sogar 93,5 Prozent. Dennoch glauben nur 49 Prozent der befragten Personaler, dass ihr Unternehmen nach Corona häufiger remote Jobs anbieten wird.

Remote Work als Wettbewerbsvorteil begreifen

"Remote Working als Angebot an Jobinteressenten stellt einen Wettbewerbsvorteil im Recruiting dar", sagt softgarden-Geschäftsführer Mathias Heese: "Noch zu wenige Arbeitgeber nutzen die damit verbundenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt."

Bei etwa drei Viertel der Bewerber ist der Erwartungsdruck hinsichtlich der digitalen Fitness von Unternehmen im Recruitingprozess vor dem Hintergrund ihrer Pandemieerfahrungen gestiegen. 84,4 Prozent erwarten, dass die technische Ausstattung nach Corona besser sein wird, 76 Prozent rechnen mit einer größeren Transparenz bezüglich digitaler Prozesse und 70,3 Prozent erwarten mehr Schnelligkeit.

Gesundheitsmanagement und Jobsicherheit werden wichtiger

Welche Arbeitgeberaspekte sind für Bewerber seit Corona wichtiger geworden? Hier zeigt sich, dass sich durch Corona die Prioritäten insgesamt für eine Mehrheit deutlich verändert haben. Die höchste uneingeschränkte Zustimmung erzielen dabei allerdings nicht New-Work-Klassiker wie Sinn (38,4 Prozent), Führungskräfte als Enabler (33,5 Prozent) oder eine größere Eigenverantwortung beim Arbeiten (22,2 Prozent). Vielmehr kristallisieren sich eine offene Kommunikation (51,9 Prozent), ein gutes Gesundheitsmanagement (45,8 Prozent) und Jobsicherheit (45,2 Prozent) als wichtigste Aspekte heraus.

New Work? Kenne ich nicht

In der HR-Community wird vor dem Hintergrund der Pandemieerfahrungen viel über New Work gesprochen und geschrieben. Diese Diskussion geht an einem Großteil der Bewerber vorbei. Die Frage, ob Angebote rund um New Work nach Corona eine größere Rolle spielen, um Jobinteressierte von einem Arbeitgeber zu überzeugen, beantworten 75,5 Prozent der HR-Verantwortlichen mit "Ja", aber nur 39,7 Prozent der Bewerber. 41,4 Prozent der Jobsuchenden ist der Begriff unbekannt. Bei den Akademikern kennt jeder Dritte New Work nicht, bei den Nichtakademikern fast jeder Zweite.

Die Studie steht zum kostenlosen Download hier bereit.

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