Ein Trend und seine Appliances

Big Data aus kleinen Kisten

27.05.2013
Von Hartmut  Wiehr

Neben und um HANA herum gibt es weitere Appliance-Angebote für Big Data/Analytics. So bietet IBM "PureData for Analytics” an, basierend auf der vor zwei Jahren für 1,78 Milliarden Dollar eingekauften Netezza-Technology. Unbestätigten Berichten zufolge soll IBM in den letzten Jahren allein für die Akquisition von Analyse-Technologien 16 Milliarden Dollar ausgegeben haben. Laut IBM ist die PureData-Appliance eine „einfache Lösung für ernsthafte Analytics-Aufgaben“. Sie soll die Performance für Datenauswertungen deutlich verbessern, indem komplexe Algorithmen innerhalb von Minuten und nicht wie bisher innerhalb von Stunden abgearbeitet werden können.

Big Data - mal so, mal so

Netezza-Technologie benutzt für das Management von Datenbanken-Workloads "Field Programmable Gate Arrays” (FPGA). Die Daten können an ihrem Ursprungsort analysiert werden, der umständliche und teure TransportTransport über Datennetze entfällt. Unter anderem unterstützt Netezza auch die „Predictive Model Markup Language (PMML) 4.0“, die Berechnungen und Vorhersagen innerhalb der vorhandenen Datenbanken erlaubt. Top-Firmen der Branche Transport

IBM hat inzwischen speziell für den deutschen Markt ein „HANA InnovationInnovation Center“ in Chemitz eröffnet. Hier sollen "zukunftsweisende In-Memory-Anwendungen“ für diverse Branchen entwickelt werden. Für Tests und Machbarkeitsstudien stellt IBM eine auf In-Memory-Anwendungen ausgerichtete Infrastruktur bereit. Eines der ersten ProjekteProjekte befasst sich mit einer Retail-Lösung zur Filialbestandsoptimierung im Fashion-Bereich. Nach Angaben von IBM stehen "vor allem Händler mit saisonabhängigem Warenbestand wie beispielsweise Mode-Anbieter zum Saisonende vor der Herausforderung, ihre Bestände möglichst vollständig zu verkaufen, um so wenig wie möglich abschreiben zu müssen. Mit der Lösung können die Anbieter die Bestände ihrer Filialen durch Advanced-Analytics-Methoden in Echtzeit abgleichen und bei Bedarf den Warenbestand verlagern“. Alles zu Innovation auf CIO.de Alles zu Projekte auf CIO.de

Dell verfolgt zusammen mit Cloudera einen offenen Ansatz.
Dell verfolgt zusammen mit Cloudera einen offenen Ansatz.
Foto: Dell

Dell hat sich neben den HANA-Appliances für einen eigenen Ansatz entschieden: Eine selbst entwickelte Appliance, wie sie andere Hersteller im Programm haben, will man explizit nicht anbieten. Dell verfolgt demgegenüber einen "offenen Ansatz“, der auf einer Referenz-Architektur und einem automatischen Installer für den Kunden beruht (Dell-Cloudera Solution Reference Architecture v2.1.2). Der Vorteil nach Angaben von Dell: "So kann der Kunde den offenen Ansatz von Opensource Hadoop weiter nutzen, bekommt aber die Sicherheit einer getesteten, zertifizierten und unterstützten Umgebung mit schneller und einfacher Implementierung.“

Auch Big Data Appliances folgen der generellen Logik von All-in-One-Systemen. Wie der Gartner-Analyst Merv Adrian anmerkt, handelt es sich in allen Fällen von Appliances um den besonderen Service, über einen vorkonfigurierten, getesteten und integrierten Hardware- und Software-Stack verfügen zu können. Fast "auf Knopfdruck“ soll sich die jeweilige Anwendung starten lassen. Und Support und Schulung kommen aus der gleichen Quelle – man hat einen Ansprechpartner für alles.

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