Kritik am Ansatz von Gartner

Bimodale IT - Fluch oder Segen?

Oliver Laitenberger leitet bei der Managementberatung Horn & Company das Kompetenzzentrum Digitalisierung und Technologie.

So bewirkt die Diskussion über bimodale IT sicher, dass die Themen IT und Geschwindigkeit (endlich) auf der Management-Etage ankommen - sicherlich auch auf der Grundlage, dass die IT bislang meist als antiquierter Kostenfaktor in Unternehmen betrachtet worden ist, der (wenn überhaupt) viel zu spät liefert und dort bislang eh nicht verstanden wurde. Es lebe der Hype um Digital Ventures!

Schon ausgiebig mit Moloch ITIL abgequält

Es gab aber auch schon vorher Versuche, IT-Prozesse schneller zu machen. So haben sich beispielsweise auf der Betriebsseite Unternehmen oder besser gesagt die IT-Verantwortlichen in Unternehmen ausgiebig mit dem Moloch ITIL abgequält. Lange hat es gedauert bis die Erkenntnis gereift ist, dass die schönen Prozesse in den ITIL-Büchern nicht 1:1 umsetzbar sind und die Praxis doch ganz anders aussieht. Doch spätestens seit Lean Management mit Kanban auch in IT-Betrieb Einzug hält und alle Welt von DevOps spricht sind die Tage von fetten und verstaubten IT-Betriebsprozessen in vielen Unternehmen auch gezählt.

Die Kritik an Bimodal IT

Also bimodale IT als wichtiger Schritt in die richtige Richtung? Bei weitem nicht, denn es gibt durchaus auch mehr als kritische Stimmen über diesen Ansatz.

Bimodale IT, wie der Name schon sagt, impliziert genau zwei Welten. Das legt den Schluss nahe, die eine mit "gut" und die "andere" mit schlecht zu belegen. Nun kann sich jeder selbst heraussuchen, welche mit der dunklen Seite der Macht assoziiert wird. Fakt ist: Die heutige, reale Welt ist doch multi-modal. Sie ist nicht so einfach wie eine " Entweder-Oder"-Gleichung - mehr wie ein "Sowohl-als-auch". Es bedarf einer Kombination von besten Lösungen, um die Komplexität zu beherrschen und ein Problem ganzheitlich zu lösen - insbesondere in der IT.

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