SAP oder Microsoft – sonst nichts

Bionorica digitalisiert Mitarbeitergespräche

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Weiche Kriterien mit harten Merkmalen

In der Endstufe soll die Anwendung auch für Ausschreibungen verwendet werden, so dass sich die Kriterien aus der Suchanzeige nahtlos in die Zielvereinbarungen übertragen lassen. Besonderen Wert legt das Unternehmen dabei auf den "Cultural Fit", also auf nichtfachliche Eignungskriterien der Mitarbeiter. Diese weichen Kriterien - pro Mitarbeiter bis zu zehn - werden vom System mit überprüfbaren Verhaltensmerkmalen hinterlegt und abgefragt.

Im Mitarbeitergespräch können Führungskraft und Angestellte diese Informationen gemeinsam anschauen, denn die Lösung ist mobil und iPad-tauglich. Außerdem lassen sich die Daten auch über einen Beamer visualisieren. Und wer immer noch einen Ausdruck verwenden möchte, kann das tun - sofern er die Informationen im Nachgang überträgt.

Die Gesprächspartner können sofort gemeinsam überprüfen und dokumentieren, ob die Stellenbeschreibung noch aktuell ist, inwieweit die Ziele bereits erfüllt sind und welche Weiterbildungsmaßnahmen sinnvoll erscheinen. Letztere werden dann gleich in einem Bogen für das kommende Jahr erfasst. Für den HR-Bereich erleichtert das die Organisation von Inhouse-Schulungen: Die Personaler sehen quasi auf Knopfdruck, wie viele Mitarbeiter ein bestimmtes Training benötigen.

Zwang zu verbindlichen Abläufen

Der Aufwand dafür hielt sich im Rahmen: Etwa neun Monate lang war das Kernteam aus zwei Bionorica-Mitarbeitern (einer aus HR, einer aus IT) und einem externen Berater mit dem Projekt beschäftigt - zeitweilig ergänzt durch weitere Spezialisten aus dem Unternehmen.

Nach den größten Herausforderungen befragt, sagt Kunzelmann: "Die lagen sowohl auf der organisatorischen als auch auf der IT-Seite. Letztere hatte damit zu kämpfen, dass sie hinsichtlich der Formulargestaltung keine Kompromisse eingehen durfte; das war anspruchsvoll in der Realisierung und aufwendig zu testen, denn es handelte sich ja um eine Individualentwicklung, wo - anders als bei einer Standardapplikation - erst einmal alles durchgespielt werden muss."

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