Rückverfolgbarkeit von Bauteilen

BMW durchleuchtet Lieferketten per Blockchain

01.04.2020
BMW will die weltweiten Lieferketten von Rohstoffen und Bauteilen künftig mit Blockchain-Technik zurückverfolgen.
BMW-Einkaufsvorstand Andreas Wendt erhofft sich eine deutlich höhere Transparenz in der Lieferkette der BMW Group.
BMW-Einkaufsvorstand Andreas Wendt erhofft sich eine deutlich höhere Transparenz in der Lieferkette der BMW Group.
Foto: BMW AG

Der AutokonzernAutokonzern lade "interessierte Unternehmen ein, sich der Initiative anzuschließen", sagte Einkaufsvorstand Andreas Wendt am Dienstag in München. Kobalt zum Beispiel ist ein zentraler Bestandteil von Batterien für Elektroautos und wird vor allem im Kongo abgebaut - doch oft ohne Rücksicht auf Sicherheits- und Gesundheitsstandards sowie in Kinderarbeit. Top-Firmen der Branche Automobil

Internationale Lieferketten in der Automobilindustrie sind hoch komplex. Sie haben in der Regel eine Vielzahl an Playern auf unterschiedlichen Lieferstufen. Zudem sind sie häufig sehr schnellen Veränderungen unterworfen. Daher können große Anstrengungen erforderlich sein, um beispielsweise die Herkunft oder den Lieferweg eines Bauteils eindeutig zu verfolgen.

Produktion im BMW-Werk Leipzig: Wo kommt der Airbag her, den der Mitarbeiter in diesem BMW 2er Gran Coupé verbaut? Welcher Zulieferer hat für dieses Fahrzeug das Lenkrad geliefert? Und welche Materialien wurden verwendet und wo gekauft? Die Blockchain soll für mehr Transparenz sorgen.
Produktion im BMW-Werk Leipzig: Wo kommt der Airbag her, den der Mitarbeiter in diesem BMW 2er Gran Coupé verbaut? Welcher Zulieferer hat für dieses Fahrzeug das Lenkrad geliefert? Und welche Materialien wurden verwendet und wo gekauft? Die Blockchain soll für mehr Transparenz sorgen.
Foto: BMW AG

Bislang war es üblich, dass die vielen beteiligten Partner ihre Daten isoliert, für sich alleine, gemanagt haben. Die jeweiligen IT-Systeme der beteiligten Unternehmen konnten nicht immer durchgängig miteinander kommunizieren. Für die Einkaufsexperten der BMW Group und ihre Lieferanten war die Sicherstellung von Transparenz deshalb mit teils hohem manuellem Aufwand verbunden. Um in Zukunft – quasi "auf Knopfdruck" – eine nahtlose Rückverfolgbarkeit von Komponenten und die sofortige Datentransparenz in komplexen Lieferketten für alle beteiligten Partner sicherzustellen, hat die BMW Group das Projekt PartChain initiiert.

Wendt sagte, das BMW-Projekt "PartChain ermöglicht eine jederzeit überprüfbare, manipulationssichere Erfassung und Transaktion von Daten in unserer Lieferkette", nahtlos und transparent für alle Beteiligten.

Vollständige Rückverfolgbarkeit kritischer Rohstoffe als Ziel

Ein Pilotprojekt beim Einkauf von Frontleuchten sei 2019 erfolgreich gewesen. "In diesem Jahr wollen wir das Projekt auf zahlreiche weitere Zulieferer ausweiten", sagte Wendt. Langfristig verspreche sich BMWBMW von dem Projekt auch die vollständige Rückverfolgbarkeit kritischer Rohstoffe von der Mine bis zur Schmelze. Ziel sei "eine offene Plattform, mittels der Daten innerhalb von LieferkettenLieferketten industrieübergreifend sicher und anonymisiert ausgetauscht und geteilt werden können". PartChain nutzt neben Blockchain- auch Cloud-Technologien (z. B. Amazon Web Services, Microsoft Azure). In diesem Jahr plant BMW, die Plattform auf weitere zehn Lieferanten auszurollen. Top-500-Firmenprofil für BMW Alles zu Supply Chain auf CIO.de

Schematische Darstellung der Lieferketten-Transparenz per Blockchain.
Schematische Darstellung der Lieferketten-Transparenz per Blockchain.
Foto: BMW AG

Rund 120 Auto-, Mobilitäts- und Technologie-Unternehmen haben 2018 die Mobility Open Blockchain Initiative (Mobi) gegründet, um BlockchainBlockchain in diesem Sektor gemeinsam zum Durchbruch zu verhelfen. BMW leitet in dieser Initiative eine Arbeitsgruppe zum Thema Lieferketten. Um das Potenzial einer offenen Plattform auszuschöpfen, sind jedoch gemeinsame Standards nötig. (dpa/rs) Alles zu Blockchain auf CIO.de

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