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Neuer Mobilfunkstandard

Bosch erforscht 6G-Technologie

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
Der Industriezulieferer wendet personelle und finanzielle Ressourcen auf, um die Möglichkeiten der sechsten Mobilfunkgeneration auszuloten. Bei Verkehr, Industrie und Ortung sieht das Unternehmen Potenziale.
Laut Bosch soll 6G mehr Effizienz für autonom fahrende Autos, intelligente Städte und vernetzte Industrien bieten.
Laut Bosch soll 6G mehr Effizienz für autonom fahrende Autos, intelligente Städte und vernetzte Industrien bieten.
Foto: Shutterstock / Markus Mainka

Kaum kann hierzulande - zumindest in den Ballungsräumen - von flächendeckender 5G-Abdeckung gesprochen werden, blickt die IndustrieIndustrie bereits auf den nächsten Mobilfunkstandard. BoschBosch forscht derzeit mit 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 6G-Technologie. Die Zahl soll sich in den nächsten zwei Jahren verdoppeln. Zudem investiert das Unternehmen nach eigenen Angaben einen mittleren siebenstelligen Betrag in die Entwicklung. Top-500-Firmenprofil für Bosch Top-Firmen der Branche Industrie

Ähnlich wie beim Vorgänger 5G5G erwarten die Forscher mannigfaltige Anwendungsgebiete für den neuen Mobilfunkstandard: "6G wird weit mehr sein als eine reine Infrastruktur für Vernetzung, es wird autonom fahrenden Autos, intelligenten Städten und vernetzten Industrien einen enormen Effizienzschub geben", sagt Andreas Müller, Leiter der 6G-Aktivitäten bei Bosch. Alles zu 5G auf CIO.de

Um das zu realisieren, werden alte Allianzen neu geschmiedet. Seit 2017 arbeitet Bosch bereits mit dem finnischen Telekommunikationskonzern Nokia zusammen. Damals wollte man industrielle IoT-Lösungen auf 5G-Basis entwickeln. Nun gaben beide Firmen im Rahmen des Mobile World Congress 2023 bekannt, ihre Partnerschaft auf 6G auszuweiten. Sie wollen erforschen, wie sich 6G-Netze für Kommunikation und Sensorik nutzen lassen.

Derzeit arbeitet Bosch an fünf öffentlich geförderten Projekten. Diese befassen sich etwa mit Kommunikation und sensorbasierter Umfelderkennung via 6G im Straßen- und Drohnenverkehr sowie im Bereich Industrie 4.0. Darüber hinaus forscht der Konzern an neuen Vernetzungsstrukturen, um Elektronik-Architekturen in Fahrzeugen und Industrierobotern effizienter zu gestalten.

Die sechse Mobilfunkgeneration soll es laut Bosch ermöglichen, Objekte ohne zusätzliches Funkmodul orten zu können. Die Forscher sprechen von Datenraten bis zu einem Terabit pro Sekunde bei sehr viel geringeren Latenzzeiten als bisher. Damit könnten etwa mithilfe digitaler Zwillinge reale Produktionsabläufe ohne zeitliche und räumliche Einschränkungen überwacht und simuliert werden. Mit ersten 6G-Standards rechnen die Experten 2028.

Bosch | 6G-Forschung
Branche: Telekommunikation / Industrie
Use Case: 6G-Technologie und -Anwendungsfälle erforschen
Mitarbeiter: 40 Personen
Aufwand: mittlerer siebenstelliger Betrag
Partner: Nokia

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