Kundennutzen erhöhen

Bosch stellt alle Produkte auf KI um

05.01.2022
Der Technologiekonzern Bosch will bis zum Jahr 2025 seine gesamte Produktpalette mit künstlicher Intelligenz (KI) ausstatten oder bei der Herstellung KI verwenden.
Bosch-CDO Tanja Rückert
Bosch-CDO Tanja Rückert
Foto: Bosch

Das kündigte Tanja Rückert, Digital-Chefin der Bosch-Gruppe, am Dienstag in einer Online-Pressekonferenz im Rahmen der Technikmesse CES in Las Vegas an. Als konkretes Beispiel für den Einsatz von KIKI verwies Rückert auf das Bosch-Sensorsystem SoundSee, das seit Ende 2019 im Weltall unterwegs ist, um in der Raumstation ISS ungewöhnliche Geräusche herauszufiltern. Mithilfe von KI-Algorithmen werden die Geräusche analysiert, um herauszufinden, wann eine Wartung erforderlich ist. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de

Die KI-gestützte Geräusch-Analyse soll künftig auch als Diagnosewerkzeug in der Kindermedizin genutzt werden. Die Sensoren und Algorithmen sollen so angepasst werden, dass sie Lungenkrankheiten wie Asthma schon in jungen Jahren erkennen können, indem sie Atemmuster abhören und auswerten. "Mit innovativer Technologie die Gesundheit von Kindern verbessern - das verstehen wir unter Hightech", sagte Mike Mansuetti, Präsident von BoschBosch in Nordamerika. Top-500-Firmenprofil für Bosch

Bosch-Technik im Smart Home. Für den Konzern längst keine Vision mehr.
Bosch-Technik im Smart Home. Für den Konzern längst keine Vision mehr.
Foto: Bosch

Neben der künstlichen Intelligenz setze Bosch vor allem auf Vernetzung, sagte Rückert. Mit Start des Jahres seien alle elektronischen Produktklassen von Bosch vernetzbar. So verzeichne das Geschäft mit Geräten für das smarte Zuhause ein starkes Wachstum. "Allein der Absatz mit vernetzbaren Elektrowerkzeugen, Hausgeräten und Heizungen hat sich binnen eines Jahres um die Hälfte gesteigert - von vier Millionen im Jahr 2020 auf mehr als sechs Millionen Stück 2021", sagte Rückert.

Bosch digitalisiere sein Kerngeschäft, um den Kundennutzen zu erhöhen. Die Erkenntnisse aus der Analyse der Daten und die Vernetzung sollen dazu beitragen, die Produkte kontinuierlich zu verbessern. So könne die Leistungsfähigkeit von E-Bikes mit Bosch-Technik durch Updates via Mobilfunk auch nach dem Verkauf verbessert werden.

Bosch verspricht sich von der Strategie auch eine weitere Verbesserung der wirtschaftlichen Ergebnisse. "Künftig wollen wir aus jedem Umsatz mit digitalen Produkten auch einen Service-Umsatz ableiten", sagte Rückert. Mit dem Bosch Center for Artificial IntelligenceArtificial Intelligence (BCAI) habe das Unternehmen im Bereich der KI an sieben Standorten eine starke Einheit aufgebaut, die bereits einen positiven Ergebnisbeitrag von rund 300 Millionen Euro leiste. Alles zu Artificial Intelligence auf CIO.de

Bosch hatte seine CES-Pressekonferenz ursprünglich in Las Vegas als Präsenzveranstaltung geplant, war wegen der aktuellen Entwicklung aber auf eine Onlinekonferenz ausgewichen. Das deutsche Unternehmen ist auf der Technikmesse aber mit einem Stand vertreten. (dpa/rs)

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