Online-Speicherdienst

Box sammelt 150 Millionen Dollar ein

08.07.2014
Statt des angekündigten Börsengangs holt sich der Online-Speicherdienst Box jetzt noch mehr Geld bei Investoren. Trotz Zweifel an der Zukunft des Geschäftsmodells soll die Bewertung bei rund 2,4 Milliarden Dollar liegen.

Der Online-Speicherdienst Box hat sich 150 Millionen Dollar frisches Geld bei Investoren besorgt, während sich sein Börsengang weiter verzögert. Das Geld kommt unter anderem vom Finanzinvestor TPG und soll der Firma mehr Spielraum geben, bis sie den Schritt aufs Börsenparkett wagt. Box hatte die Aktienplatzierung im März angekündigt. Das Unternehmen beeilt sich aber nicht, die Pläne umzusetzen, weil das Börsenklima dafür derzeit ungünstig sei.

Nach aktuellen Geschäftszahlen konnte Box den Umsatz in seinem Ende April abgeschlossenen Geschäftsquartal mit 45,3 Millionen Dollar im Jahresvergleich nahezu verdoppeln. Allerdings weitete sich auch der Verlust von 34 auf 38,5 Millionen Dollar aus, wie aus dem am späten Montag veröffentlichten aktualisierten Börsenprospekt hervorgeht.

Box mit seinem Angebot von Online-Speicherplatz konkurriert mit anderen spezialisierten Anbietern wie Dropbox - aber auch mit Technologie-Schwergewichten wie GoogleGoogle, MicrosoftMicrosoft, AmazonAmazon oder AppleApple. Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Und die großen Player liefern sich gerade einen scharfen Konkurrenzkampf, bei dem die Kunden immer mehr Speicherplatz immer günstiger bekommen. Die Speicherdienste sind dabei nur ein Posten in der Angebotspalette und werden oft als ein Argument zur Kundenpflege eingesetzt. Die spezialisierten Anbieter wie Box und Dropbox müssen dagegen damit ihr Geld verdienen. Der Preis für ihre Dienste ist jetzt schon zum Teil deutlich teurer als bei den großen Konkurrenten. Das nährt Zweifel an der Zukunft des Geschäftsmodells.

Box versuchte zuletzt, mit einer verstärkten Marketingkampagne gegenzuhalten. Die Ausgaben für Verkauf und Marketing stiegen im vergangenen Quartal um 40 Prozent auf 47,4 Millionen Dollar und übertrafen damit den Umsatz. Zugleich schrumpften die Geldreserven binnen drei Monaten von knapp 109 auf 79 Millionen Dollar.

Box sei bei der Finanzierungsrunde insgesamt mit 2,4 Milliarden Dollar bewertet worden, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Bei der vergangenen Finanzspritze im Dezember seien es zwei Milliarden Dollar gewesen. Konkurrent Dropbox hatte allerdings zu Jahresbeginn bereits mit einer Bewertung von rund zehn Milliarden Dollar bei einer Finanzierungsrunde für Schlagzeilen gesorgt. (dpa/rs)

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