Analysten-Kolumne

BPM-Systeme richtig einsetzen

09.08.2006
Von Armin Roth
Prozess-Überlegenheit entscheidet heute über den Erfolg eines Unternehmens - insbesondere in Märkten mit homogenen Gütern. Die größten Herausforderungen liegen dabei in der reibungslosen Abwicklung von unternehmensübergreifenden Prozessen. Derjenige, der Prozesse besser beherrscht als die Konkurrenz, steigert seinen Gewinn und senkt das Risiko bei gleichzeitiger Erhöhung der Kundenzufriedenheit. Diese Ziele verfolgt das Business Process Management (BPM) mit der Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette.

Um die Profitabilität eines Unternehmens über den Produkt-Lebenszyklus zu erhöhen, gilt es, die individuellen Marktpotenziale in Relation zu dem angebotenen Produktportfolio zu analysieren und abzuschöpfen. Der Kunde-Kunde-Prozess muss optimiert, beschleunigt und effizient gestaltet werden und den Kunden dabei in seiner Gesamtheit berücksichtigen: Wird ein Anruf im Call-Center heute schon zum Up-Sell genutzt oder muss Budget für Outbound-Calls investiert werden? Existiert ein Vorschlagssystem, das jedem Kunden, basierend auf seinem Kauf- oder Verbrauchsverhalten, dem verfügbaren Produktportfolio und seinem Vertragsrahmen einen Vorschlag unterbreitet? Lässt der Workflow im Unternehmen die zeitnahe Verfolgung von Wiedervorlagen nicht nur zu, sondern unterstützt er deren Bearbeitung? Kann der Produktmanager auf die für seine Arbeit notwendigen Details der Finanzbuchhaltung, Produktion und Technik automatisiert zugreifen oder liegen dem Entscheidungsprozess immer noch die Methoden E-Mail, Anruf, Fax, oder Treffen am Kaffeeautomat zugrunde?

Regelsystem mit multifunktionalen Modulen


BPM ist ein Ansatz, der ein reibungsloses Zusammenspiel von Systemen, die es im Unternehmen bereits gibt, ermöglicht. Die IT-mäßige Trennung von Applikationen und Daten, die schon in den letzten Jahren aus Gründen der Performance, Sicherheit und Wiederverwendbarkeit forciert wurde, wird heute durch die Extrapolation der Geschäftsprozesse ergänzt. So entsteht ein Layer, der die in einem Workflow-System abgelegten Organisations-, Vertretungs- und Eskalationsregeln innerhalb des Unternehmens, wesentlich schneller anpassen kann, als Applikationen und Datenbanken. Ein ganzheitliches BPM-System verfügt beispielsweise über EAI- und Workflow-Funktionen, ist aber hinsichtlich der geforderten Funktionalitäten umfassender.

Workflow

Eine Workflow-Engine automatisiert und steuert die Arbeitsabläufe. Sie sorgt für die regelbasierte Zustellung und Weiterleitung von kontextbezogenen Informationen und Aufgaben für den einzelnen Mitarbeiter. Ganze Prozessphasen, wie z.B. Schufa-Anfragen innerhalb des Kredit- oder Kontoeröffnungsprozesses einer Bank oder Zahlungsanweisungen bei Schäden unterhalb einer bestimmten Höhe in Versicherungsfällen, können dabei ohne menschliche Eingriffe ablaufen.

Content

Content Management-Funktionen stellen die systematische Verwaltung und Steuerung aller Informationen sicher, die stets in der richtigen Prozessphase dem richtigen Mitarbeiter zur Verfügung stehen müssen.

Zur Startseite