UMTS-Anbieter starten ihre Dienste

Breitbandig, aber nicht großflächig

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Für Thomas Stanckiewicz, zuständig für die IT-Systeme der Außendienstmitarbeiter beim Hamburger Gabelstapler-Hersteller Still, ist UMTS zurzeit noch keine Option. Bisher betreibt das Unternehmen eine GPRS-Außendienstlösung für 700 Service-Techniker. "Wir würden gerne größere Datenmengen übertragen und denken auch über UMTS nach", sagt Stanckievicz. "Aber solange es keine flächendeckende Versorgung gibt, würde es unser System nur verkomplizieren." Seine Außendienstler sind auch in ländlichen Gebieten ohne UMTS-Abdeckung unterwegs. Anders sieht Jörg Weckenmann, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters XNA, die Situation. Sein UMTS-Außendienstsystem befindet sich zurzeit in der Testphase. "Unsere Vertriebsmitarbeiter sind fast ausschließlich in Großstädten unterwegs, deshalb haben wir kaum ein Problem mit fehlender Netzabdeckung", sagt er. Für die Anbindung der mobilen Lösung setzt er ein Gerät inklusive Software ein, das sein Provider O2 zusammen mit Sun Microsystems anbietet. Es bildet die Schnittstelle zwischen dem Enterprise-Network und allen gängigen mobilen Geräten wie Handys, PDAs und Notebooks. Neben UMTS kann das System auch Festnetzverbindungen und andere mobile Kanäle wie GMS, GPRS und HSCSD integrieren. "Bisher sind wir sehr zufrieden mit der Lösung", sagt Weckenmann, "in Zukunft wollen wir über mobile Kanäle auch auf das CRM-System zugreifen."

Kosten und Sicherheit schrecken ab

Die wenigsten Unternehmen sind bisher so weit. Der IDC-Studie "Was Business-Kunden wirklich wollen" zufolge besitzen 74 Prozent der befragten Firmen in Deutschland keine Strategie, die die Verwendung mobiler Daten innerhalb des Unternehmens festlegt. Hohe Umsetzungskosten, Unsicherheit über die Betriebskosten und Sicherheitsbedenken halten sie von UMTS ab. Laut einer Umfrage von Mummert Consulting vom November 2003 unter 280 Fach- und Führungskräften der Telekommunikationsbranche wird UMTS den Durchbruch in diesem Jahr nicht schaffen.

Auf die Frage nach den wichtigsten Übertragungstechnologien landete UMTS abgeschlagen hinter WLANWLAN, GSM, GPRS und sogar Bluetooth. Auch die Provider sind nur verhalten optimistisch: "Die Einführung von UMTS ist kein Sprint - das wird ein Langstreckenlauf", sagt eine E-Plus-Sprecherin. Alles zu WLAN auf CIO.de

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