350-Millionen-Rahmenprogramm

Bund fördert IT-Sicherheitsforschung

04.06.2021
Die Bundesregierung will in den kommenden fünf Jahren mindestens 350 Millionen Euro in Forschung zur IT-Sicherheit investieren.
Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) bringt das Programm zur IT-Sicherheitsforschung auf den Weg.
Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) bringt das Programm zur IT-Sicherheitsforschung auf den Weg.
Foto: BMBF / Laurence Chaperon

Das neue Forschungsprogramm mit dem Titel "Digital. Sicher. Souverän." wurde am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen. Die Fördermittel sollen außerdem aus dem Konjunkturpaket zur Krisenbewältigung "deutlich aufgestockt werden", kündigte Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) an.

"Wir wollen, dass wir alle Chancen, die in der Digitalisierung stecken, sicher und souverän genutzt werden können, sowohl in der Wirtschaft als auch in der Wissenschaft als auch in Bildung und Kultur und selbstverständlich auch im Privaten", so Karliczek weiter.

BSI zählte im Jahr 2020 117,4 Millionen neue Schadprogramm-Varianten

Die Ministerin verwies auf die Bedrohungen aus dem Cyberraum, den Menschen, Unternehmen und Organisationen in Deutschland im Alltag ausgesetzt seien. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) habe allein im vergangenen Jahr 117,4 Millionen neue Schadprogramm-VariantenSchadprogramm-Varianten in Deutschland gezählt. 24,3 Millionen Patienten-Datensätze seien zeitweise frei im Internet zugänglich gewesen. "Und täglich wurden bis zu 20 000 deutsche Computersysteme mit Bots infiziert." Alles zu Security auf CIO.de

Das Forschungsrahmenprogramm fördert kurzfristig Technologien zum Schutz der Privatsphäre. Dabei gehe es darum, auch die Erhebung personenbezogener Daten zu minimieren, sagte Karliczek. Neue Technologien müssten bei der Nutzung dieser Daten den Schutz der Privatheit sicherstellen. "Dafür planen wir ein Forschungs-Netzwerk "De-Personalisierung und Anonymisierung" ab 2022." Dieses Netzwerk solle künftig deutschlandweit Fragen der Anonymisierung und des technischen Datenschutzes bündeln.

Mittelfristig sollen Forschungsvorhaben gefördert werden, die das "Internet der Dinge" in privaten Haushalten, in der Produktion, aber auch in sensiblen Infrastrukturen sicherer machen. Langfristig fördert das Programm Forschung zur Quantenkommunikation. "Sie wird in Zukunft eine prinzipiell abhörsichere Datenübertragung ermöglichen und ist deswegen auch ein wichtiger Schwerpunkt unseres Programms", sagte Karliczek. Dazu plane die Bundesregierung unter anderem einen "Forschungshub zur Quantenkommunikation", der die Lücke zwischen der exzellenten Grundlagenforschung und der industriellen Entwicklung von Komponenten, Systemen und Lösungen schließen soll. (dpa/rs)

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