Deutscher Schatz

Bundesbank holt Gold in heimische Tresore

09.02.2017

Gleich nebenan, im Geldmuseum, ist in der Dauerausstellung ein Goldbarren eine der Hauptattraktionen: Kleiner als eine Milchtüte, aber mit rund 12,5 Kilogramm so schwer, dass man ihn in der engen Vitrine nur mit Mühe um Millimeter in die Höhe bekommt.

Und was könnte man mit so einem Barren, der aktuell etwa 470000 Euro wert ist, nicht alles machen. "Erstmal eine Villa, dann einen Pool, dann nehme ich noch vier Mäuse, drei Hunde, fünf Katzen und einen ganzen Garten für Tiere", meinte der zehnjährige Ayman zur Neueröffnung des Geldmuseums kurz vor Weihnachten.

Auch gestandene Politiker hatten immer wieder viele Ideen, wie sich das Gold "versilbern" ließe - wahlweise zur Finanzierung von Renten, Hilfen für die Opfer der Elbeflut 2002 oder eines Systemwechsels im Gesundheitswesen. Für Schlagzeilen sorgte 1997 der damalige Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) mit seiner "Operation Goldfinger": Deutschlands oberster Kassenwart wollte die Bundesbank dazu bringen, ihre Gold- und Devisenreserven höher zu bewerten und daraus resultierende Gewinne an den Bund auszuschütten.

Doch alle Begehrlichkeiten blieben erfolglos. Etwa drei Tonnen Gold pro Jahr bekommt der Bundesfinanzminister zum Prägen von Sammlermünzen. Ansonsten wacht die Bundesbank mit Argusaugen über den Milliardenschatz - nun auch mit direktem Zugriff im eigenen Tresor.

Teil des Goldes bleibt in London und New York

Die USA seien die größte Volkswirtschaft der Welt und London der größte Handelsplatz für Gold, erläutert Thiele. Daher bleibt ein Teil des Schatzes weiter in New York und London. Sorgen um das Edelmetall seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump macht sich die Bundesbank nicht. Es gebe keine Notwendigkeit und keine Diskussion, das Konzept zu ändern, betont der Notenbank-Vorstand. "Wir arbeiten vertrauensvoll mit der Fed zusammen." (dpa/rs)

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