VOICE-Entscheiderforum 2019

CDU-Politiker Muhle: "Die Politik schafft es nicht alleine"

Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.

Der Staat ist mit der Digitalisierung überfordert

Das passte zur Videobotschaft von Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft aus Bulgarien. Sie lud die Teilnehmer ein, Ihren Input in die europäischen Initiativen einzubringen, damit die Digitalisierung den europäischen Gesellschaften als Ganzes zu Gute kommen könne. "Werden Sie Teil unserer Reise, schauen Sie sich unsere Vorschläge an und lassen Sie uns wissen, was Sie darüber denken", sagte Gabriel.

Einblick in die Digital Journey von thyssenkrupp

Wie immer beim VOICE-Entscheiderforum gaben IT-Chefs tiefe Einblicke in ihre Agenda. Martin Hölz, CIO der thyssenkrupp AGthyssenkrupp AG, beschrieb die Digital Journey seines Unternehmens und den Beitrag, den die IT-Organisation dazu leiste. Die IT richte in ihrer Strategie alle Aktivitäten auf "Move to Digital" und "Capability to Execute" aus. Dabei werde primär Wert auf gute Lösungen, betriebliche Exzellenz und eine leistungsorientierte Kultur gelegt. Der Weg führe in Richtung mehr Automatisierung und Skalierbarkeit. Top-500-Firmenprofil für ThyssenKrupp AG

Dr. Martin Hölz, CIO der thyssenkrupp AG gewährte in Berlin Einblicke in die Transformationsstrategie seines Unternehmens.
Dr. Martin Hölz, CIO der thyssenkrupp AG gewährte in Berlin Einblicke in die Transformationsstrategie seines Unternehmens.
Foto: Tobi Giessen / VOICE

Laut Hölz sind bei thyssenkrupp hierfür ein strukturierter IT-Innovations-Managementprozess sowie eine "IT 4.0" erforderlich, die auf Cloud-Plattformen und digitale Ökosysteme setzt. Ebenso geht der Konzern neue Wege in der Arbeitskultur und der Organisation von Zusammenarbeit. Auf seiner Digital Journey konnte der Konzern bereits etliche Resultate erzielen und Erkenntnisse sammeln. Die IT ist der Haupttreiber der digitalen Transformation und wird sich auch in Zukunft um neue Themen und Trends kümmern sowie eine moderne Arbeitskultur kümmern.

Wer bekommt die Wertschöpfung aus der Cloud?

Über die dramatischen Veränderungen, die Cloud ComputingCloud Computing für Technologie-Ökosysteme bedeute, sprach Maximilian Ahrens, CTO von T-Systems. Er stellte die provokante Frage, ob Cloud-Hyperscaler wie Amazon, Microsoft oder Google nicht von den Geschäftsmodellen ihrer Großkunden profitierten und ob diese dann überhaupt noch den erwarteten Mehrwert aus ihren Entwicklungen ziehen könnten. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Maximilian Ahrens, CTO bei T-Systems, trat auf dem VOICE-Entscheiderforum für eine Stärkung von Open Source Communities ein.
Maximilian Ahrens, CTO bei T-Systems, trat auf dem VOICE-Entscheiderforum für eine Stärkung von Open Source Communities ein.
Foto: Tobi Giessen / VOICE

Um einem solchen "Schwarze-Witwe-Effekt" (das größere Spinnenweibchen frisst nach der Paarung das kleinere Männchen) entgegenzuwirken müssten Anwender sowie mittelgroße und kleinere Cloud Provider eine Strategie entwickeln, die eine eigene und nachhaltige Wertschöpfung biete, sagte Ahrens. "Wir müssen die Open Source Communities stärken und eine Multi-Cloud-Strategie verfolgen." Das beinhalte auch ein Commitment von Kundenseite: "Anwender können nicht nur abwarten bis die Clouds der Non-Hyperscaler attraktiv genug sind, sie müssen sich selbst engagieren, um diese Clouds attraktiv zu gestalten." Ahrens sieht Raum für europäische Lösungen: "Wir sind kein Spielball, wir können die Digitalisierung in Europa gestalten, auch technologisch."

Nachwuchspreis für die Bestimmung des monetären Datenwerts

Im Rahmen der Veranstaltung verlieh der VOICE e.V. zum zweiten Mal den High Potential Award. Gewonnen hat den "Ideenwettbewerb für Führungskräfte von morgen" Michaela Regneri, Senior Expert AI & Cognitive Computing bei OTTO für ihre Berechnung des monetären Datenwerts. Dabei finden KI-Algorithmen heraus, welche Datenpunkte zum Beispiel bei Online-Recommendation-Anwendungen wie stark zum Kauf eines Produkts beitragen und welche Datenpunkte eher den Kauf verhindern.

Dr. Michaela Regneri, Senior Expert AI & Cognitive Computing bei OTTO, durfte sich über den VOICE High Potential Award freuen.
Dr. Michaela Regneri, Senior Expert AI & Cognitive Computing bei OTTO, durfte sich über den VOICE High Potential Award freuen.
Foto: Tobi Giessen / VOICE

In seiner Laudatio sagte VOICE-Chef Popp: "Die Jury hat fasziniert, dass mit der Methode von Frau Dr. Regneri sogenannten Brainformetics-Daten jetzt ein echter Wert zugeordnet werden kann. Die Zeiten, in denen diese Daten allgemein als Gold oder neues Öl bezeichnet wurden, weil man ihren genauen Wert nicht kannte, sind endlich vorbei. Otto kann jetzt den Wert von Daten anhand ihrer Auswirkungen auf datengetriebene Prozesse bestimmen." Die dreiköpfige Jury bestand aus Stefan Pickl von der Universität der Bundeswehr, Ralf SchneiderRalf Schneider, Group CIO Allianz und Hans-Joachim Popp, Vorsitzender des VOICE-Präsidiums. (hv) Profil von Ralf Schneider im CIO-Netzwerk

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