Strategien


Kritik am Ansatz der Messe

CeBIT auf dem Digitalisierungstrip

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

IDC-Analystin Thorenz äußert sich über die CeBIT-Konzeption hingegen milder. Die wirklich neuen Technologie-Trends seien in der Tat nicht zu erwarten. Allerdings seien die Startschwierigkeiten vieler Anwender in Sachen Digitalisierung auch noch ausgeprägt. Deshalb fange die Messe sicherlich viele IT-Leiter und CIOs dort ein, wo sie tatsächlich stehen.

Gefragt seien aktuell immer noch Use Cases für die digitale Transformation, Antworten auf die Frage nach der Gestaltung des Arbeitsplatzes der Zukunft, und auch Beispiele für veränderte Geschäftsprozesse und Ideen für neue Geschäftsmodelle.

"Auch die vielen Hidden Champions aus dem Mittelstand mit ihren zum Teil sensationell erfolgreichen Produkten sollten jetzt auf den losfahrenden Zug aufspringen", fordert IDC-Analystin Lynn-Kristin Thorenz.
"Auch die vielen Hidden Champions aus dem Mittelstand mit ihren zum Teil sensationell erfolgreichen Produkten sollten jetzt auf den losfahrenden Zug aufspringen", fordert IDC-Analystin Lynn-Kristin Thorenz.
Foto: IDC

"Die reine Unterstützungs-IT ist nicht mehr zeitgemäß", sagt Thorenz. "Auch die vielen Hidden Champions aus dem Mittelstand mit ihren zum Teil sensationell erfolgreichen Produkten sollten jetzt auf den losfahrenden Zug aufspringen."

Angebote für den Mittelstand

Um den Mittelstand bemüht sich die CeBIT in diesem Jahr gezielt mit ausgeweiteten Angeboten. Neben einem Online-Test zum digitalen Reifegrad von Unternehmen auf cebit.de bieten unabhängige Experten in der Halle 5 Beratung kleinerer und mittlerer Unternehmen anhand konkreter Beispiele an.

In einer neu geschaffenen Mittelstandslounge können sich Unternehmen mit anderen Anwendern auf Augenhöhe austauschen. "Mit diesen neuen Angeboten bauen wir unser Konzept der 100-prozentigen Fachbesucher-Veranstaltung mit inhaltlicher Tiefe konsequent weiter aus und bieten insbesondere dem Mittelstand konkreten Mehrwert", sagt Veranstalter Frese.

"Für den Mittelstand ist die Transformation eine Herausforderung in Bezug auf die dafür notwendigen Skills sowie das Erkennen der Möglichkeiten im Umfeld von Internet of Things, um ihre weltweite Positionierung zu verteidigen oder wenn möglich auszubauen", kommentiert Luis PraxmarerLuis Praxmarer von der Experton-Group. "Die Bedrohung durch Sicherheitslücken für Spionage und Sabotage wird im Mittelstand ebenfalls noch stark unterschätzt und bedroht damit eine der wichtigsten Wirtschaftssäulen Deutschlands." Profil von Luis Praxmarer im CIO-Netzwerk

Gastland China schickt Konzerne

China preist Messe-Chef Frese als das "stärkste Partnerland aller Zeiten": "Wir erwarten mehr als 600 Aussteller aus China, darunter internationale Konzerne wie Alibaba, Huawei, Xiaomi und ZTE." Alibaba-Gründer Jack Ma wird gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die CeBIT am 15. März auch eröffnen.

Für Startups

Eine besonders junge Messe soll es in diesem Jahr werden mit rund 350 Startups in den 15 Veranstaltungshallen. Insbesondere aber in Halle 11, wo der neue Bereich "SCALE 11" dem gesamten Ökosystem um Startups als Plattform für die Geschäftsentwicklung dient. Vertreten sind dort auch internationale Konzerne mit ihren Inkubatoren, Finanzinvestoren und Beratungsunternehmen.

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