Strategien


CIOs mehr denn je im Fokus

CeBIT ohne Schnickschnack

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Die Themen der Anwender

Endres rührt außerdem die Werbetrommel in eigener Sache. "Mit unserem Stand in Halle 4 bieten wir von Montag bis Donnerstag unter anderem Einblicke in die Ergebnisse unserer Arbeitsgruppen, die sich zurzeit mit Themen beschäftigen wie Innovation aus Anwendersicht, IT-Security, Cloud-Integration, Lizenz- und Vertrags-Management sowie Kommunikation und CollaborationCollaboration", sagt der frühere Lufthansa-CIO. "Außerdem informiert Voice über seine aktuellen Positionen als Interessenvertretung der IT-Anwender gegenüber Politik und Anbieterschaft." Darüber hinaus versorge Voice CIOs mit Hinweisen und Tipps für Alltags- und Strategiearbeit. Nicht umsonst stehe der Voice-Messeauftritt unter dem Motto "IT applied". "Dass CIOs bei uns auch sehr viele Kollegen treffen und sich mit ihnen über aktuelle Themen austauschen können, ist auf dem Stand einer großen Anwendervereinigung dann schon fast selbstverständlich", sagt Endres. Alles zu Collaboration auf CIO.de

Nach der "Shareconomy" im vergangenen Jahr heißt das Leitthema der diesjährigen CeBIT "Datability". Die nächste Wortneuschöpfung also, die zunächst einmal erklärungsbedürftig ist. "Sie beschreibt den verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit großen Datenmengen in Echtzeit und damit die großen Chancen, die in Big-Data-Anwendungen stecken", erklärt Oliver Frese. Im Jahr nach Snowden und dem NSA-Skandal dürfte es kein Thema geben, das näherliegt. "Auch die drei weiteren IT-Megatrends Social, Mobile und Cloud zahlen auf dieses Thema ein", ergänzt er. Diese vier Trends würden auch längerfristig die Arbeit aller IT-Verantwortlichen nachhaltig prägen. Da das nun schon seit ein paar Jahren so ist, darf man guten Gewissens davon ausgehen, dass den radikalen organisatorischen Neuerungen auf der inhaltlichen Ebene im CeBIT-Jahr 2014 nicht unbedingt entsprochen werden dürfte.

Thomas Endres von Voice bescheinigt dem Veranstalter, dass das diesjährige Motto "Datability" dem Branchentrend entspreche und unterstreiche, dass Daten eine immer bedeutendere Grundlage für die Leistungsfähigkeit von Unternehmen bilden. "Von daher steht das Thema zu Recht im Fokus", so Endres. "Leichte Skepsis beschleicht uns noch beim Hype-Thema Big Data." Reifegrad, Komplexität und Leistungsfähigkeit von proprietären Lösungen ließen noch zu wünschen übrig. "Außerdem erscheinen uns die Big-Data-Angebote für die Bedürfnisse der meisten Anwender noch zu unspezifisch und abgehoben", argwöhnt er. "Doch zweifelsohne birgt Big Data erhebliches Potenzial."

Eine gute Wahl des Leitthemas - das befindet auch Bitkom-Chef Kempf: "Die Analyse großer Datenmengen bietet ein enormes Potenzial - für Unternehmen, aber auch für die Gesellschaft und uns alle." Eng verknüpft damit sei das Thema Sicherheit, das ebenfalls eine bedeutende Rolle spielen werde. Ausspähaktionen, zunehmende Cyber-Kriminalität und die Gefahr von Wirtschaftsspionage führten bei den Unternehmen zu einem erhöhten Bewusstsein für IT-Sicherheit. "Auf der CeBIT werden mehr als 500 Unternehmen Lösungen rund um IT-Sicherheit zeigen, mehr als je zuvor auf einer CeBIT", sagt Kempf. "Und natürlich werden mobile Lösungen in allen Bereichen viel Raum auf der diesjährigen Messe einnehmen."

Die Trends auf der Messe

Dieter Kempf Präsident, Bitkom: "Es ging auf der CeBIT seit jeher ums Geschäft. Die Unternehmen unserer Branchen kommen nach Hannover, weil es sich für sie rechnet."
Dieter Kempf Präsident, Bitkom: "Es ging auf der CeBIT seit jeher ums Geschäft. Die Unternehmen unserer Branchen kommen nach Hannover, weil es sich für sie rechnet."
Foto: Bitkom

Was erwartet die Besucher außerdem an Trends? Thomas Endres nennt die digitale Transformation der Unternehmen nach innen und nach außen Richtung Kunden, die auf der CeBIT eine wichtige Rolle spielen werde. "Unseren Erkenntnissen zufolge beschäftigt IT-Anwender dieses Thema sehr stark", sagt Endres. Multi-Channel- und Realtime-Fähigkeiten und die damit einhergehenden Erweiterungen der Produkte und Servicekonzepte lauteten hier die Herausforderungen.

"Ich bin sehr gespannt, wie die Anbieter die Enterprise-Anwender dabei unterstützen werden", meint Endres. "Auch Cloud kommt nach der euphorischen und Marketing-dominierten Phase dort an, wo wir es nützlich finden: im wirtschaftlichen Wettbewerb; mit geeigneten Anwendungen und mit der richtigen Diskussion zum Thema Sicherheit hinterlegt." Impulse erwartet Voice auch zum im Vorjahr viel diskutierten Thema Industrie 4.0. "Jetzt wäre es an der Zeit, konkreter zu arbeiten, zum Beispiel an Architekturansätzen und ersten Standards, damit aus dem Schlagwort auch ein inhaltlich getriebener Trend werden kann", so Endres.

CeBIT-Chef Frese nennt die CIOs derweil eine "ganz zentrale Besucherzielgruppe", deren Bedeutung erheblich gewachsen sei. Ein Messebesuch biete ihnen die Gelegenheit, "den Überblick über das gesamte Bild zu behalten, die wesentlichen Trends von den unwesentlichen Hypes zu trennen - und so die richtigen Entscheidungen für ihre jeweiligen Unternehmen zu treffen." Fraglich, ob jemals edlerer roter Teppich für IT-Entscheider ausgelegt wurde. Gut, dass sich die IT-Chefs eine Woche vor der Messe in Hollywood noch Kleidungstipps holen können. Sofern sie sich nicht einfach für ein britisch-elegantes Auftreten entscheiden: Gastland der CeBIT ist in diesem Jahr Großbritannien.

Treffpunkt - Jobs & Karriere

Unsere Schwesterpublikation Computerwoche ist in Halle 9 mit der Rekrutierungsplattform "Jobs & Karriere" vertreten. Informationen hierzu finden Sie unter:

www.idgbusinessmedia.de/Jobs-und-Karriere-CeBIT-2014

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