Healthcare IT


E-Health

Charité startet digitale Behandlungsakte

Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Die Berliner Charité hat zusammen mit dem Klinikbetreiber Vivantes eine digitale Behandlungsakte für gemeinsam behandelte Patienten eingeführt.
Kürzere Wartezeiten, weniger Doppeluntersuchungen und am Ende eine verbesserte Patientenversorgung verspricht sich die Berliner Charité von der digitalen Behandlungsakte.
Kürzere Wartezeiten, weniger Doppeluntersuchungen und am Ende eine verbesserte Patientenversorgung verspricht sich die Berliner Charité von der digitalen Behandlungsakte.
Foto: Charité

Dokumente wie Arztbriefe, Röntgenbefunde oder Laborwerte lassen sich künftig direkt elektronisch zwischen den Kliniken der Betreiber CharitéCharité und VivantesVivantes austauschen. Die InformationenInformationen könnten so unmittelbar in Diagnose und Therapie einbezogen werden, teilen die Unternehmen mit. Sie sehen darin einen entscheidenden Schritt zur Steigerung der Behandlungsqualität. Top-500-Firmenprofil für Charité Top-500-Firmenprofil für Vivantes Alles zu Healthcare IT auf CIO.de

In einer Pilotphase könnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen KlinikenKliniken Behandlungsdaten wie Befundberichte, Arztbriefe, Laborergebnisse und Medikationspläne im jeweils erforderlichen Umfang und "unter Sicherstellung der Datenschutzanforderungen" digital einsehen. Ziel sei es unter anderem, überflüssige Doppeluntersuchungen und langwierige Dokumentanforderungen zu vermeiden. Zudem soll das die Wartezeit für Patientinnen und Patienten verkürzen. Voraussetzung, um Daten digital auszutauschen, ist den Klinikbetreibern zufolge das ausdrückliche schriftliche Einverständnis der Patienten, das zunächst für drei Jahre gelte und jederzeit widerrufbar sei. Top-Firmen der Branche Gesundheit

"Gerade die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig Vernetzung ist und wie wesentlich es ist, ad hoc auf Ergebnisberichte und Behandlungsdokumente digital zugreifen zu können, auch wenn sie in anderen Einrichtungen erhoben wurden", erklärte Charité-Vorstandschef Heyo K. Kroemer dazu. "Mit der innovativen Kooperation der beiden größten Leistungserbringer in Berlin haben wir einen ersten großen Schritt zur digitalen Behandlungsakte gemacht und sind sicher, dass sich zeitnah auch weitere Häuser anschließen werden." So könne für die Patienten schrittweise eine übergreifende, digital vernetzte und damit auch zukunftsorientierte Versorgung in Berlin entstehen.

Medizinische Versorgungsqualität steigern

Auch Eibo Krahmer, Geschäftsführer für Finanzmanagement, Infrastruktur und Digitalisierung der Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH, betont die Vorteile des Projekts: "Lückenlose Versorgungsketten, smarte Prozesse - innovative Gesundheitsversorgung stellt die Patientinnen und Patienten sowie deren Bedürfnisse konsequent in den Mittelpunkt. Mit der Einführung der digitalen Behandlungsakte leisten wir einen Beitrag dazu, die Versorgungsqualität in der Hauptstadtregion weiterzuentwickeln und zukunftsfähig aufzustellen."

Die dazu entstandene neue IT-Infrastruktur nutzen zunächst die Klinken für Orthopädie/ Traumatologie, Neurochirurgie und die Onkologie der Charité sowie die Klinik für Geriatrie des Vivantes Klinikums im Berliner Stadtteil Friedrichshain. Seit dem Start der Pilotphase Mitte März 2021 steige die Zahl der Patienten, die in den digitalen Datenaustausch einwilligen, kontinuierlich, so die Betreiber. Nachdem das Projekt evaluiert ist, wollen sie weitere Klinikbereiche in die Infrastruktur einbinden. Das Beratungsunternehmen eHealth.Business sowie die IT-Dienstleister März und Nexus Marabu halfen dabei, die Infrastruktur für die digitale Behandlungsakte aufzubauen.

Charité und Vivantes - E-Health
Branche: Gesundheit
Projekt: digitale Behandlungsakte
Dienstleister: eHealth.Business, März, Nexus Marabu
Einsatzort: Berlin

Zur Startseite