CIO der Wirtschaftskanzlei Noerr

Christian Ammer: "Radikal digital – dafür stehe ich"



Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Ein Großteil der Services wird zentral für alle 16 Noerr-Standorte in Deutschland, Europa und New York aus München und Berlin erbracht, für die Vor-Ort-Services wie IT-Support und Bibliotheken sind zudem an den meisten größeren Standorten ein bis zwei Mitarbeiter im Einsatz. An den Auslandsstandorten haben wir lokale Ansprechpartner/Hubs, die von uns koordiniert werden.

Organisation in Krisenzeiten

Welche Herausforderungen bringt die aktuelle Situation für die Noerr-IT mit sich?

Christian Ammer: Technisch und organisatorisch waren wir für DTIS durch unsere über die Standorte verteilten Teams bereits ganz gut auf das Arbeiten im Home Office vorbereitet und damit weiter als viele unserer Kollegen aus den anderen Bereichen. Dennoch mussten auch wir erst eine neue Basis für die Kommunikation in den Teams und über die Teams hinweg etablieren. Hier haben wir mittlerweile einen passenden und gut funktionierenden Modus gefunden.

Auch ohne einen im Vorfeld definierten Krisenplan haben wir es durch hohen Einsatz, volle Unterstützung unserer leitenden Partner und eine entschlossene Vorgehensweise gemeinsam geschafft, innerhalb von vier Wochen für alle Teams und Einheiten von Noerr volle Arbeitsfähigkeit aus dem Home Office zu schaffen. Wir waren sehr schnell bei der Konzeption neuer Infrastruktur-Services wie VPN-Zugang oder einer Virtual Desktop Umgebung und konnten diese schnell in Betrieb nehmen.

Auf der anderen Seite decken wir mit einem Basisteam noch diejenigen Tätigkeiten für unsere Standorte und Mitarbeiter ab, die nur physisch vor Ort erbracht werden können. Dazu gehören die Installationen und das Handling von IT-Equipment, Literatur-Recherchen oder auch ein zentraler Scan- und Druck-Service. Darüber hinaus haben wir ein rollierendes Schichtsystem etabliert, das je nach Auftragslage flexibel in den Büros zum Einsatz kommen kann.

Keine "einfachen Standardfälle"

Was sind für eine Wirtschaftskanzlei wie Noerr die spannendsten Herausforderungen bezüglich der Digitalisierung?

Christian Ammer: Anders als in anderen Unternehmen gibt es bislang in unserer stark durch den Gesetzgeber und das Berufsrecht reglementierten Branche kein Produkt oder einen Service für unsere "Kunden", den man wirklich digitalisieren kann. Unser definiertes Produkt ist die Arbeitsleistung eines Anwalts, die unseren Mandanten in Rechnung gestellt wird.

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