Strategien


Change-Programm

CIO Stefan Henkel digitalisiert Siemens Healthineers

Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Mit einem umfassenden Transformationsprogramm stellt CIO Stefan Henkel die IT-Organisation des Medizintechnikunternehmens Siemens Healthineers auf die Herausforderungen der Digitalisierung ein.
Stefan Henkel, CIO von Siemens Healthineers: "Die Entscheidung, frühzeitig das Thema Change- Management in den Mittelpunkt zu stellen, hat sich ausgezahlt."
Stefan Henkel, CIO von Siemens Healthineers: "Die Entscheidung, frühzeitig das Thema Change- Management in den Mittelpunkt zu stellen, hat sich ausgezahlt."
Foto: Siemens Healthineers

"Digitalize the Core" - unter diesem Motto steht die IT- und Digitalisierungsstrategie von Siemens HealthineersSiemens Healthineers, weltweit eines der größten Medizintechnikunternehmen mit rund 50.000 Mitarbeitern in 75 Ländern. Doch wer bei Core nur an Rechenzentren, Server und Backend-Anwendungen denkt, liegt falsch, stellt Stefan Henkel klar, der seit 2014 als Head of IT und CIO agiert. Digitalisiert würden die Kernprozesse insgesamt sowie alle Arbeitsplätze und die Security-Systeme. Auch der Kulturwandel in der IT-Organisation sei ein wesentliches Handlungsfeld. Top-500-Firmenprofil für Siemens Healthineers

"Die DigitalisierungDigitalisierung transformiert das GesundheitswesenGesundheitswesen", beschreibt Henkel die Rahmenbedingungen, auch wenn die Entwicklung im Healthcare-Sektor langsamer verlaufe als in anderen Branchen. Immer mehr digitale Komponenten ergänzten heute klassische Medizintechnik-Produkte aus Bereichen wie Bildgebung oder Labordiagnostik. Zugleich würden medizinische Leistungen individueller auf Patienten zugeschnitten. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Top-Firmen der Branche Gesundheit

Das Thema Daten gewinne in allen Bereichen enorm an Bedeutung, so der IT-Chef. Analytics- und Machine-Learning-Konzepte spielten dabei eine wichtige Rolle, beispielsweise in der Entscheidungsunterstützung für die Onkologie oder die Chirurgie. Henkel: "Die IT muss diese Entwicklungen aufnehmen und die digitale Transformation im gesamten Unternehmen in enger Verzahnung mit dem Business vorantreiben." Vor diesem Hintergrund entstand das Programm "Digitalize the Core" mit den vier Handlungsfeldern Innovation for Users, Applications & Processes, Cybersecurity und Digital Transformation of IT (DigIT).

Der User steht im Mittelpunkt

Im ersten Feld gehe es darum, den IT-Anwender ins Zentrum zu stellen, erläutert der CIO. So wird beispielsweise ein "IT Future Workplace" für die Mitarbeiter entwickelt, der auf Office 365Office 365 basiert. Henkel sieht darin weniger die klassische Office-Suite als eine Plattform für den Kulturwandel im Unternehmen. Mit integrierten Collaboration-Tools wie Teams oder Yammer soll sie die Zusammenarbeit und den Austausch der Mitarbeiter befeuern. Alles zu Office 365 auf CIO.de

Die Unternehmens- und IT-Fakten von Siemens Healthineers.
Die Unternehmens- und IT-Fakten von Siemens Healthineers.
Foto: cio.de

"Einfach ein Tool zur Verfügung zu stellen reicht nicht", gibt der gelernte Wirtschaftswissenschaftler zu bedenken. Entscheidend sei, ob und wie die Kollegen damit arbeiten könnten. Die IT habe deshalb in einem cross-funktionalen Projektteam, zusammen mit Kollegen aus Human Resources und der Kommunikation, das Change-Programm "Digital Together" entwickelt.

Es zeigt Mitarbeitern die Einsatzmöglichkeiten der Plattform, schult sie im Umgang mit den Tools und soll am Ende eine neue, kollaborative Arbeitsweise im gesamten Unternehmen fördern. Henkel: "Die Führungskräfte müssen diese Art des Arbeitens vorleben." In einem Video erläutern Siemens-Healthineers-Manager beispielsweise, wie sie die Plattform nutzen. Auf einer "Digital Safari" konnten Mitarbeiter an virtuellen Schulungen und Meetings zum Thema "Digitalize the Core" teilnehmen.

Den User in den Mittelpunkt stellen bedeutet für den IT-Chef auch, ihm das Leben leichter zu machen. Als Beispiel nennt er die zahlreichen Genehmigungs- und Freigabeprozesse im Unternehmen, die trotz Software­unterstützung noch nicht ausreichend digitalisiert seien. Für mobile Anwender etwa seien etliche Systeme noch schwierig zu nutzen.

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