Hamburger IT-Strategietage


IT-Strategietage 2020

Siemens Healthineers CIO Henkel: "Technik ist nicht alles!"

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Der IT-Verantwortliche des Medizintechnikunternehmens Siemens Healthineers beschreibt in seiner Keynote, worauf es ihm beim Vorantreiben von Plattformstrategie und digitaler Kultur besonders ankommt: Auf den einzelnen Menschen im Unternehmen, der mit diesem Kulturwandel nicht alleingelassen wird.
Siemens Healthineers CIO Stefan Henkel stellt die drei strategischen Stoßrichtungen vor.
Siemens Healthineers CIO Stefan Henkel stellt die drei strategischen Stoßrichtungen vor.
Foto: Foto Vogt

CIO Stefan Henkel kommt zu seiner Keynote auf den Hamburger IT-Strategietagen von der zweiten Hauptversammlung von Siemens HealthineersSiemens Healthineers. Bis das MedizintechnikunternehmenMedizintechnikunternehmen 2018 zu einem eigenständigen börsennotierten Unternehmen wurde, war es laut Henkel ein sehr eigenständiger Arm von Siemens. Auch heute noch ist das Unternehmen dem Konzern verbunden - Siemens ist der größte Aktionär von Siemens Healthineers. "Das gibt uns Sicherheit und lässt uns gleichzeitig unsere Eigenständigkeit", sagt Henkel, seit 2014 der IT-Verantwortliche im Unternehmen. Top-500-Firmenprofil für Siemens Healthineers Top-Firmen der Branche Gesundheit

Der Fokus von Siemens Healthineers liegt ausschließlich auf MedizintechnikMedizintechnik. Das Unternehmen verfügt über eine direkte Präsenz in mehr als 70 Ländern und hat 2019 einen Umsatz von 14,5 Milliarden Euro generiert. Treiber sei die besondere Verantwortung, so Henkel: "240.000 Patienten werden jede Stunde mit unseren Geräten betreut." Umso wichtiger sei es deshalb, Technologien permanent weiterzuentwickeln. Alles zu Healthcare IT auf CIO.de

Henkels Keynote trägt den Titel "Digitalizing the core - designing the IT architecture towards business-oriented agility and flexibility". Bei Siemens Healthineers spielt es eine große Rolle, wie die IT-Architektur weiterentwickelt werde, um Agilität und Flexibilität im Geschäft zu ermöglichen. InnovationInnovation spielt dabei eine besondere Rolle, das Unternehmen hält eine große Zahl von Patenten. Die Nachfrage im Gesundheitsmarkt ist groß - wenn man älter werde, steige nun mal nicht unbedingt der Fitnessgrad, so Henkel. Als übergeordnetes Unternehmensziel definiert er den Wunsch nach besseren Ergebnissen durch die Gesundheitsversorgung zu geringeren Kosten. Alles zu Innovation auf CIO.de

In seiner Keynote fasst CIO Henkel drei strategische Stoßrichtungen von Siemens Healthineers zusammen, die alle auf DigitalisierungDigitalisierung basieren: Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

  • Präzisionsmedizin erweitern: Keiner von uns entspricht dem Durchschnittsbürger, deshalb hat die Strategie von Siemens Healthineers ein Erweitern der Präzisionsmedizin zum Ziel.

  • Transformation des Gesundheitswesens: das Unternehmen möchte mehr Menschen Zugang zu Behandlungen ermöglichen. Das gilt nicht unbedingt für Deutschland, aber in anderen Ländern ist der Weg zu einer Radiologie zum Teil sehr weit.

  • Patientenerlebnis verbessern: Beim Cinematic Rendering sehen Patienten ihre Gefäße in einer sehr plastischen Darstellung. Die Darstellung ist nur ein Beispiel dafür, wie Siemens Healthineers Patienten mehr Informationen zur Verfügung stellen möchte und auch die Verfügbarkeit dieser Informationen verbessern möchte.

Diese strategischen Unternehmensziele erfordern eine hochgradig innovative Prozesslandschaft in der IT. Das Geschäft demokratisiere sich, beschreibt Henkel den Wandel. Drei Themen treibt die IT aktuell besonders voran:

  • Innovationen für User: dazu zählen Mitarbeiterproduktivität und ein digitales Arbeitsumfeld

  • Digitale Transformation: neben Technologie spielt eine digitale Kultur eine sehr große Rolle. "Wir müssen das Mindset in unser Verhalten bekommen, viel flexibler reagieren und Zusammenarbeit lernen", fasst Henkel zusammen. Dafür wurde bei Siemens Healthineers mit DigIT ein eigenes Programm geschaffen.

  • Cyber Security

Wie kann die IT digitale Prozesse unterstützen?

Bei Siemens Healthineers fiel die Entscheidung auf eine plattformbasierte Architektur. Applikationen werden auf Plattformen aufgebaut - das ermöglicht eine leichtere Skalierung und neue Geschäftsmodelle. Um dies umzusetzen, setzt Henkel auf eine im Unternehmen bekannte, robuste und erweiterungsfähige Plattformstrategie. Darüber steht eine Enterprise-Architektur, um die Prozesse über die Plattformen hinweg orchestrieren zu können. Als dritten wichtigen Rahmen nennt Henkel das Thema Cyber Security.

"Technologie ist nicht alles!"

Eine stabile Plattform aufzusetzen und Plattformen nach und nach zu standardisieren, ist das eine. Wie lässt sich erreichen, dass die Plattformen im Sinne einer agilen Kultur genutzt und vorangetrieben werden? "Technologie ist nicht alles!", macht Henkel in seiner Keynote deutlich. Es sind die Kollegen, die Menschen - er eingeschlossen -, die sich mit den neuen Tools und Arbeitsweisen beschäftigen müssen.

Henkel sieht die Entwicklung als einen Kulturwandel und stellt klar, dass man sich noch auf der Reise befinde. Agilität implementieren die Teams bei Siemens Heathineers doing on the job. Dazu gibt es das Transformationsprogramm DigIT, das die IT gemeinsam mit HR und der Kommunikationsabteilung aufgebaut hat. Mit Trainings und Gamification-Ansätzen treibt das Programm die Nutzung der Technologien im Unternehmen voran.

Im Rahmen des Programms wurde vor 1,5 Jahren unter anderem ein sogenanntes Digital LabDigital Lab gegründet, in dem vier IT-Talente aus dem Unternehmen mit Experten aus anderen Bereichen zusammenarbeiten und ihre Themen aus dem Lab heraus ins Unternehmen tragen. Ein Beleg dafür, dass der Wandel in Gang gekommen ist: Mittlerweile sei die Nachfrage nach einer Position im Digital Lab höher als die Anzahl der dort verfügbaren Positionen. Alles zu Digital Lab auf CIO.de

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