Strategien


Fachbereiche als Black Box

CIOs fehlt Überblick über Freiberufler

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Nach welchen Kriterien IT-Freie ausgewählt werden laut Lünendonk
Nach welchen Kriterien IT-Freie ausgewählt werden laut Lünendonk
Foto: Lünendonk

Im Einzelnen stellt sich das Ranking wie folgt dar: Spitzenreiter ist die Firma Hays, die im vergangenen Jahr 462 Millionen Euro (2010: 370 Millionen) umsetzte. Diese Zahlen beziehen sich jeweils ausschließlich auf den Umsatz mit Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung freier IT-Experten in Deutschland. Der Gesamtumsatz von Hays belief sich 2011 auf 604 Millionen Euro.

Mit deutlichem Abstand folgen Gulp Information Services (Umsatz 2011: knapp 202 Millionen Euro, Umsatz 2010: gut 152 Millionen) und die Reutax AG (Umsatz 2011: 145 Millionen, Umsatz 2010: gut 118 Millionen). Auf den Rängen vier und fünf liegen die GFT Technologies AG (Umsatz 2011: 113 Millionen, Umsatz 2010: gut 114 Millionen) und die Allgeier-Tochter Goetzfried AG (Umsatz 2011: knapp 89 Millionen, Umsatz 2010: fast 67 Millionen).

Die Plätze sechs bis acht gehören Quest Softwaredienstleistung (diese wurde 2012 durch die Conet Group übernommen) mit einem Erlös von 50 Millionen Euro (2010: 37 Millionen), 1st Solution Consulting (Umsatz 2011: gut 47 Millionen, Umsatz 2010: fast 39 Millionen) und Solcom Unternehmensberatung (Umsatz 2011: knapp 47 Millionen, Umsatz 2010: rund 40 Millionen). Am Ende der zehn führenden Anbieter stehen Westhouse Consulting (Umsatz 2011: knapp 38 Millionen, Umsatz 2010: 21 Millionen) und Harvey Nash (Umsatz 2011: knapp 33 Millionen, Umsatz 2010: rund 26 Millionen).

Üblicherweise vermitteln die genannten Anbieter IT-Freie direkt an die Unternehmen. Das macht etwa zwei Drittel ihres Erlöses aus. Das verbleibende Drittel bezeichnet Lünendonk als "indirektes Geschäft" - Kunden sind dann IT-Dienstleister und Systemhäuser.

Transparenz über die Leistung der Freien gefordert

Glaubt man den Dickschiffen in diesem Segment, wird das sogenannte "Third Party Management" immer wichtiger. Anlässlich der Vorstellung der Lünendonk-Studie in München berichtete Wahridj Gergian aus dem Reutax-Vorstand, Entscheider wollten mehr Transparenz in die Zusammenarbeit mit ihren Freien bringen. Noch sei es durchaus üblich, dass jeder Fachbereich für sich operiert - mit dem Ergebnis, dass für dieselben Skills unterschiedliche Preise gezahlt würden. Unternehmen wollten nun aber zunehmend wissen, mit wievielen Freien zu welchen Konditionen sie arbeiten. Dabei übernehme der Dienstleister nicht nur Rekrutierung der Freien, sondern etwa auch die Abrechnung der Stunden und die Leistungskontrolle.

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