Studien von Gartner, IDC & Co.

CIOs meiden Server-Virtualisierung

20.01.2011
Von Hartmut  Wiehr

Virtualisierung wird, wenn überhaupt, bei solchen Umgebungen eingesetzt, die als nicht geschäftskritisch gelten. Das sind neben Test und Entwicklung auch schon mal E-Mail-, Web- oder File-Server. Die IT-Abteilungen wollen generell die Herrschaft über „ihre" IT behalten und setzen virtualisierte Server nur dort ein, wo sie sich ihrer Kontrolle sicher sind.

Dafür nehmen sie auch in Kauf, dass physikalische Silo-Server mit nur einer Anwendung oft nur zu fünf oder zehn Prozent ausgelastet sind. Das sollte man den Verantwortlichen, wenn es sich zum Beispiel um Oracle-Datenbanken oder SAP-Software handelt, auch nicht zum Vorwurf machen.

Wo Virtualisierung nicht sinnvoll ist

Len Rosenthal von Virtual Instruments, einem Anbieter von Performance-Optimierung für Speicher- und virtuelle Infrastruktur, betont, nicht-virtualisierte Anwendungen wie Bestellabwicklung, finanzielle Transaktionen oder ERPERP sind sehr I/O-intensiv. Das bedeutet, dass sie als virtuelle Maschinen wesentlich schwieriger bei Performance- und Verfügbarkeitsproblemen zu monitoren sind. Alles zu ERP auf CIO.de

Die Zurückhaltung der CIOs in Sachen Server-Virtualisierung hat noch einen anderen, fast schon banalen Grund: Es mangelt an Geld für Anschaffungen. Laut einer Umfrage von ESG bei 500 Unternehmen, die schon mit Virtualisierung auf dem einen oder anderen Niveau angefangen haben, werden an erster Stelle Budgetkürzungen als Hauptgrund für die Passivität angegeben. Genannt werden ferner Bedenken bezüglich der Virtualisierungsfähigkeiten von Legacy-Applikationen sowie Performance- und Sicherheitsprobleme.

Da Deutschland ja, wie jeden Tag in der Zeitung zu lesen ist, die Wirtschaftskrise überwunden hat und das weltweite Wachstum ankurbelt, müsste hier eigentlich auch besonders viel in Server-Virtualisierung investiert werden. Wo sind die entsprechenden Belege?

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