IT-Trend-Studie 2009: ERP und Services vor Sicherheit

CIOs verfehlen ihre Ziele bei der Industrialisierung der IT

20.03.2009
Von Nicolas Zeitler

Typisch für die Leader sei ihre "pragmatische Einstellung", erklärt Uwe Dumslaff, im Vorstand der Capgemini sd&m AG unter anderem für IT-Beratung zuständig. IT-Abteilungen dieser Kategorie sähen sich neben ihrer Rolle als Dienstleister vor allem als "Business Partner". Die größte Gruppe der Firmen, die Capgemini als "Followers" bezeichnet, stelle sich dagegen stärker als Treiber technischer Neuerungen dar.

Outsourcing gilt vielen als wenig innovativ

Zu den Followers zählen 45 Prozent der Firmen. Ihre Eigenleistungstiefe liegt bei 76 Prozent. Die IT-Abteilungen sind größer als die der Leaders, der Kostendruck geringer. Gegenüber Outsourcing sind die Followers eher negativ eingestellt: Es sei nicht innovativ, verschaffe kaum Kostenvorteile und sei zu teuer. Anders sehen das die Leaders. Sie haben viel Outsourcing-Erfahrung und stehen dem Auslagern aufgeschlossen gegenüber. Allerdings liegt auch eins der größten Probleme der Leaders in der Kommunikation mit den zahlreichen externen Partnern.

Die Einstellung gegenüber Industrialisierung hänge stark mit der Rolle als Business Partner zusammen, folgern die Capgemini-Berater aus ihrer Untersuchung. Leaders setzten stark auf Externe, um die Anforderungen des Business effizient umzusetzen. "Es ist allerdings nicht für jedes Unternehmen sinnvoll, sich an den Leaders zu orientieren und stark zu industrialisieren", betont Dumslaff gleichzeitig.

Weniger Kostendruck senkt Outsourcing-Quote

Dass zum Beispiel die Followers weniger stark auf Outsourcing setzen, sei zum einen Einstellungssache. Außerdem stünden sie offenbar unter weniger starkem Kostendruck und seien überzeugt, durch hohen Eigenleistungsanteil Qualität zu liefern. Außer Leaders und Followers hat die Befragung zwei weitere Gruppen von Firmen ausgemacht, die allerdings zahlenmäßig weniger ins Gewicht fallen. Die "Challengers" haben derzeit einen überdurchschnittlich hohen Eigenleistunganteil, den sie aber stark senken wollen. Die "Insourcer" haben eine geringere Fertigungstiefe, wollen aber künftig wieder mehr Leistungen selbst erbringen.

Als wichtigstes übergreifendes IT-Thema hat die Capgemini-Befragung die Beschäftigung mit ERPERP und speziell Harmonisierungs-Bemühungen in diesem Feld ausgemacht. Für sieben von zehn Befragten ist dieses Thema wichtig. Auch das Management von Infrastruktur und IT-Services genießt hohe Priorität. Peter Lempp, Geschäftsführer von Capgemini Deutschland, erkennt dahinter eine "klare Fokussierung aufs Kerngeschäft". Alles zu ERP auf CIO.de

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