Netzwerkanbieter im Umbau

Cisco setzt auf virtuelle Netzwerke

27.04.2012
Von Hartmut Wiehr

Mit SDN könnte eine Revolutionierung der Netzwerktechnologie einsetzen. Es erstaunt deshalb etwas, dass sich Cisco in San Diego mehr auf Stillschweigen verlegt hatte. Der Hersteller ist allerdings Mitglied der "Open Networking Foundation" (ONF), die das für SDN entwickelte Protokoll "OpenFlow" unterstützt. Man scheint noch abzuwarten und will sich momentan nicht eindeutig auf SDN festlegen, wie jüngst Äußerungen von Shashi Kiran, Senior Director of Market Management bei Cisco, nahelegen.

Cisco kauft wieder Unternehmen

Der Hersteller ist allerdings auch intern vorbereitet auf den sich ankündigenden Technologiewechsel. So hat man im April 100.000 Dollar in "Insieme" investiert, mit der Option, mit weiteren 750.000 Dollar das Start-up komplett zu übernehmen. Insieme ist auf die Entwicklung neuer Netzwerk-Technologien spezialisiert und wurde von drei ehemaligen Cisco-Mitarbeitern gegründet. Cisco und Insieme wollen sich um die Marktreife von Software kümmern, die wichtige Netzwerkfunktionen übernehmen kann, die bislang von teurer Netzwerk-Hardware ausgeübt werden.

Auf dem Partner-Summit in San Diego hielt sich auch CEO John Chambers in Sachen SDN (Software-defined Networking) zurück.
Auf dem Partner-Summit in San Diego hielt sich auch CEO John Chambers in Sachen SDN (Software-defined Networking) zurück.
Foto: Cisco

Laut dem amerikanischen Business-Magazin "Bloomberg" steht Ciscos Insieme-Investment für eine Wiederbelebung der früheren aggressiven Akquisitionspolitik des Unternehmens. Dies zeige sich auch an der für 5 Milliarden Dollar geplanten Übernahme der englischen NDS Group, die Videodienste der nächsten Generation entwickelt hat. Marktbeobachter erwarten weitere Einkäufe von Cisco.

Für die Einführung von SDN-gestützten Netzwerken haben sich große Player wie Cisco, Verizon oder Intel ausgesprochen. Außerdem unterstützen IBMIBM, Hewlett-Packard, NEC und NTT Docomo die Open Networking Foundation und OpenFlow. Mit SDN, soviel ist bisher abzusehen, würden NetzwerkeNetzwerke und das Internet zentralistischer werden. Statt den Rechnern, Routern und Switchen am Rande der Netze die Steuerungsaufgaben zu überlassen, sollen dies Software-Instanzen übernehmen. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Netzwerke auf CIO.de

So hat GoogleGoogle bereits neue Hardware für die eigenen weltumspannenden Netzwerke gebaut, die mit dem OpenFlow-Protokoll zentral administriert werden sollen. Cisco und andere Router- und Switch-Hersteller werden vermutlich OpenFlow in ihre bestehenden Geräte integrieren. Offizielle Bestätigungen fehlen aber noch. Alles zu Google auf CIO.de

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