Webhosting auf Abruf beim Carlsen Verlag

Comic-Helden immer zum Chat bereit

Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.
Der Hamburger Carlsen Verlag nutzt Miet-Server und spart sich den teuren Eigenbetrieb der Web-Dienstleistungen.

Schon sehr schnell nach dem Internet-Start 1997 zwangen die User immer wieder den Server des Hamburger Carlsen Verlags in die Knie. Zu viele Gäste in Chats und Foren rangen den einzigen Rechner zu Boden. Das 80-Personen-Unternehmen, bekannt durch Comics wie Prinz Eisenherz, Tim und Struppi, die Pixi- und vor allem die Harry-Potter-Bücher, musste spätestens 1998 schnell reagieren: Der Ansturm auf die Harry-Potter-Foren überstieg endgültig die Leistung des Servers.

So nahm der Verlag 1998 den Provider UUnet als zweiten Dienstleister hinzu, der später von MCI Worldcom gekauft wurde. Im Jahr 2000 trennte sich Carlsen vom ersten Dienstleister wegen mangelndem Service und überhöhten Preisen. Trotz der Turbulenzen um falsche Bilanzierungen im vergangenen Jahr ist IT-Managerin Christine Witt mit den Diensten zufrieden: "Auch während der kritischen Zeit lief alles problemlos und es war immer ein Ansprechpartner verfügbar."

Drei Hosting-Modelle zur Wahl

Mit der Konzentration auf einen Anbieter wechselte der Carlsen Verlag im Jahr 2000 zugleich vom "Shared Hosting" auf "Dedicated Hosting". Shared wie Dedicated Hosting zählen neben Colocation zu den drei Grundmodellen, die sich beim Webhosting etabliert haben. Beim Shared Webhosting mieten sich kleinere Firmen eine eigene Festplatten-Partition auf einem Server, den der Host in seinen Räumen bereitstellt. Hier teilen sich mehrere Firmen den gleichen Server.

Unternehmen mit höheren Anforderungen wie der Carlsen Verlag greifen eher auf Dedicated Hosting zurück. Hier stellt der Provider auf Leasing-Basis einen Komplett-Server bereit, der ausschließlich dem Kunden zur Verfügung steht. Darüber hinaus wartet der Anbieter den Server in seinen Rechnerräumen.

Wer schließlich Wert auf eigene Hardware legt, kann via Colocation seine Server in den Räumen des Providers betreiben. Dieser stellt in diesem Fall nur Mietfläche und die Internet-Infrastruktur zur Verfügung, während der Kunde selbst die Rechner beschaffen und warten muss. Die drei Arten stellen jedoch keine statischen Modelle dar, sondern lassen sich dynamisch anpassen.

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