Strategien


Per Leasing zu Voice over IP

Commerzbank schickt Telefone auf Zeitreise

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.
In Frankfurt wird umgebaut: Siemens übernimmt die Telekommunikationsanlagen der Commerzbank und überführt sie ins Voice-over-IP-Zeitalter.

Kosten reduzieren, ohne sich die Zukunft zu verbauen - was für die gesamte Finanzbranche in Deutschland wie eine bestandssichernde Zauberformel klingt, wird in einem Teilbereich von der Commerzbank umgesetzt. Siemens Information and Communication Networks (ICN) kümmert sich seit Oktober vorigen Jahres um die Telefoninfrastruktur der Frankfurter.

Es ist einer der größten Aufträge aus der Welt der immer enger zusammenwachsenden Telefon- und Datennetze: 33 Millionen Euro ist das Projekt schwer, und es umfasst 820 Telefonanlagen an 750 Standorten der Bank. Siemens ICN übernimmt damit die gesamte Telekommunikationsausrüstung der Banker.

Stück für Stück werden die alten Telefonkomponenten nun ausgetauscht, in sechs Jahren soll die Commerzbank im Idealfall bei der Sprachkommunikation vollständig IP-basiert arbeiten. Eine richtige Entscheidung, finden Berater. "Vor allem in der IndustrieIndustrie ist der Nutzen von Voice over IP deswegen mittlerweile unstrittig", sagt Roman Friedrich, Telekommunikationsexperte bei der Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton. Top-Firmen der Branche Industrie

Verknüpfung mit CRM angestrebt

Durch die Zentralisierung des Systemmanagements in der Zentrale der Commerzbank in Frankfurt kann eine Vielzahl von Einzelvorgängen im Kostenstellenmanagement abgebaut werden. "Die historisch gewachsene Systemlandschaft soll weiter standardisiert und zentral administrierbar gemacht werden", erklärt Dirk Sterner, Vendor Manager für ICN bei Siemens Financial Services in München, den Auftrag seines Kunden. Auch erlaubt es der Umstieg auf die Voice-over-IP-Technologie, Telefonfunktionalitäten einfacher als bisher mit Datenanwendungen wie CRM-Systemen zu verknüpfen und so bei Bedarf neue Serviceangebote zu entwickeln.

Hintergrund des Geschäfts ist eine Finanzkonstruktion, die es für die Bank besonders interessant machte, den schrittweisen Übergang in die IP-basierte Sprachkommunikation zu wagen. Bislang ist der Umstieg auf eine so genannte konvergente IP-Infrastruktur, bei der die Telefondienste und die Datenübertragung über das Internet-Protokoll (IP) abgewickelt werden, eine Entscheidung, die zunächst einmal teure Investitionen verlangt.

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