IT-Einsatz bremst Kostenanstieg

Compliance-Vorschriften kommen Firmen teuer zu stehen

06.10.2005
Von Ingo Butters
Regularien wie der Sarbanes Oxely Act treiben die Ausgaben im Rechnungswesen auf bisher unerreichte Höhen. Einer Analyse der auf Benchmarking spezialisierten Hackett Group zufolge, stiegen durch solche Compliance-Vorschriften die Kosten in den Finanzabteilungen innerhalb von zwei Jahren um 18 Prozent. Erfolgreich gegensteuern konnten Unternehmen, die auf hoch qualifizierte Mitarbeiter und effiziente IT-Lösungen setzen.

Zum ersten Mal seit Beginn der Benchmarking-Studien 1992 stellten die Berater der Hackett Group fest, dass die Finanzkosten der Durchschnittsunternehmen zugelegt haben. Und zwar kräftig: Seit 2003 sind die Ausgaben im Rechnungswesen durchschnittlich um 18 Prozent gestiegen. Mittlerweile geben die Betriebe im Schnitt 1,26 Prozent der Umsatzerlöse für ihre Finanzabteilungen aus.

Aus Sicht der Unternehmen sind dafür vor allem die Anforderungen von Regularien wie SOX verantwortlich. Durchschnittlich wenden die Firmen 940.000 US-Dollar pro Umsatzmilliarde für Compliance-Management auf. Im Bemühen, die Vorgaben zu erfüllen, mussten die Finanzchefs vieler Unternehmen Initiativen zur Kostensenkung und den Business Support zurückstellen, berichtet Richard T. Roth, leitender Analyst der Hackett Group.

Effizientere IT, bessere Bezahlung

Allerdings haben es einige Unternehmen durch effizienten IT-Einsatz und geschickte Personalpolitik geschafft, den Compliance-bedingten Kostenanstieg zu begrenzen. Im Benchmark bezeichnet Hackett diese Firmen als World-Class. Sie wenden derzeit nur 0,06 Prozent vom Umsatz für die Erfüllung der Compliance-Vorgaben aus. Das Mittelfeld liegt bei 0,094 Prozent.

Durch Effizenz- und Effektivitätssteigerungen war es den World-Class-Betrieben sogar möglich, die gesamten Kosten für den Finanzbereich um fünf Prozent zu senken, im Gegensatz zu 18 Prozent Mehrausgaben im Mittelfeld.

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