Car IT - Kraft trifft auf Intelligenz

Connected Car: Was hinter dem Hype steckt

Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.

Die Zukunft hat schon begonnen

Mindestens zweimal hat 007 von Q schon einen BMW bekommen, den er fernsteuern konnte. Im Straßenverkehr ist das wohl zu gefährlich, aber Samsungs Smartwatch Galaxy Gear kann immerhin schon mal fürs richtige Klima im Fahrzeug sorgen.
Mindestens zweimal hat 007 von Q schon einen BMW bekommen, den er fernsteuern konnte. Im Straßenverkehr ist das wohl zu gefährlich, aber Samsungs Smartwatch Galaxy Gear kann immerhin schon mal fürs richtige Klima im Fahrzeug sorgen.
Foto: BMW

Ein Stück 007: Der BMW i3 als erstes vollvernetztes Elektrofahrzeug bekommt mit der auf der CES 2014 zusammen mit der Samsung Galaxy Gear präsentierten BMW i Remote App eine Fernsteuerung, wenn auch nicht für die Straße, sondern für die Klimatisierung und das Füttern von Navi-Daten, per Spracheingabe zum Beispiel. In erster Linie soll die Smartwatch aber als Infozentrale dienen, um den Ladezustand und die Restreichweite anzuzeigen oder auch, ob man vergessen hat, das Fahrzeug abzuschließen.

Mercedes-Chefentwickler Weber hat auf der CES Anfang des Jahres für Entertainment und die modernen Kommunikationsmöglichkeiten das Schlagwort vom "Digital Drive Style" ausgerufen. Sein Team präsentierte als Weltpremieren Möglichkeiten der Integration des sozialen Netzwerkes Google+, von Thermostaten der neuen Google-Tochter Nest Labs, von Pebble-Smartwatches sowie von Smart Glasses.

Ford denkt bei der Zukunft des Automobils unter anderem an die Sicherheit mit einem Kollissions-Assistenten und einem vor zwei Jahren eingeführten MyKey. Dieser soll als Schlüssel für mehr Sicherheit von Fahranfängern den Eltern die Kontrolle über deren Fahrverhalten geben, indem sie zum Beispiel die Geschwindigkeit und die Lautstärke der Anlage drosseln. Rasen und zu lautes Musikhören im Auto sind schließlich häufige Unfallursachen junger Leute. Andererseits brauchen sie auch Fahrpraxis, und die sollen sie mit dem gezähmten Familienschlitten oder dem eigenen Ford Fiesta als Einstiegsauto auch haben, so die Ford-Denke.

Fazit

Die Vernetzung und andere ICT-Lösungen im Fahrzeug bieten viele Erleichterungen - und Geschäftschancen für Drittanbieter. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass damit noch mehr Daten gesammelt werden. Wer dem möglichen Missbrauch durch Werbetreibende, Behörden, Kriminelle oder gar Fremdmächte wie China oder den USA völlig entgehen will, fährt wohl am besten offline mit dem Oldtimer oder schließt sich gleich ganz der Gruppe der "Cell Refuseniks" von Handyverweigerern an. Worauf es bei allen Technologien ankommt, ist der verantwortliche und bewusste Umgang damit. Das gilt insbesondere für die Anbieter, denn sie verspielen sonst das Vertrauen der Kunden bevor der Markt richtig durchstartet.

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