Social-Enterprise-Tools

Continental etabliert interne Netzwerk-Kultur

31.10.2012
Uwe Küll ist freier Journalist in München.

ConNext ist kein IT-Projekt

Das Projekt ConNext wurde von der IT-Organisation initiiert, ist aus Sicht von Girkens jedoch kein klassisches IT-Projekt: "Uns ging es nie darum, eine technische Plattform zu implementieren. Ziel war von Anfang an die Entwicklung des Unternehmens", schildert sie die Hintergründe des Vorhabens. Das Projektteam setzt sich zusammen aus den Bereichen Corporate Communications, Human Resources, Quality- und Knowledge-Management und Information Technology. Als interne Social-Media-Plattform ist ConNext darauf ausgerichtet, Mitarbeiter dabei zu unterstützen, Kontakte aufzubauen, Informationen zu teilen, Feedback zu geben und über organisatorische Grenzen hinweg zu kooperieren. Die hier-archische Organisationsstruktur wird damit nicht aufgelöst, sondern durch die Netzwerkstruktur ergänzt.

Funktional beinhaltet ConNext so ziemlich alles, was Web-2.0-Technik für das Social Enterprise zu bieten hat. Jeder Teilnehmer kann ein eigenes Profil erstellen und Gruppen oder "Communities" zu beliebigen Fachgebieten einrichten. Eine zentrale Suchfunktion ermöglicht die integrierte Recherche von Daten, Dokumenten und Personen zu einzelnen Themen. Das erleichtert das Finden von vorhandenen Kompetenzen, Wissen sowie Arbeitsergebnissen, was wiederum die Konzeption von Projekten und die Zusammenstellung von Teams unterstützt. In Blogs, Foren und anderen sozialen MedienMedien können Mitarbeiter alle Informationen veröffentlichen, die sie für relevant halten. Sie können die Beiträge anderer diskutieren, ergänzen, kommentieren oder korrigieren sowie taggen und liken. Genutzt werden diese Funktionen etwa für konzernweite Initiativen zu den Themen Qualität und Lean Processes. Top-Firmen der Branche Medien

Klarnamen sind obligatorisch

Eine Vorabkontrolle von Posts gibt es nicht, auch keine Vorgabe, welche Sprache zu verwenden ist - Continental setzt auf die Eigenverantwortung der Mitarbeiter. "Entgleisende" Beiträg werden als unpassend gemeldet und von der Redaktion gelöscht. Da es keine anonyme Anmeldung im Firmennetz gibt, tritt der Fall nur selten ein.

Dass die Führungsspitze bei Continental nicht nur Ziele vorgibt und das Projekt steuert, sondern selbst im Netz aktiv ist, zeigt das Beispiel von Personalvorstand Elke Strathmann. Sie hat eine Diskussion zu der Frage begonnen: "Wie kann das Unternehmen Continental attraktiver für Frauen werden?" An der Diskussion beteiligten sich Mitarbeiterinnen weltweit, auch aus China und Indien

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