Boeing-Chef

Corona-Krise wird Luftfahrt jahrelang belasten

28.04.2020
Der US-Flugzeugbauer Boeing geht davon aus, dass die internationale Luftfahrtindustrie sich nur sehr langsam von der Corona-Krise erholen wird.

"Wir erwarten, dass es zwei bis drei Jahre dauern wird, bis das Reiseaufkommen wieder das Niveau von 2019 erreicht", warnte Boeing-Chef Dave Calhoun die Aktionäre am Montag bei der jährlichen Hauptversammlung des Konzerns. Wegen der Pandemie konnte die Veranstaltung diesmal nur im Internet stattfinden.

Boeing-Chef Dave Calhoun rechnet mit jahrelangen Belastungen durch die Corona-Krise.
Boeing-Chef Dave Calhoun rechnet mit jahrelangen Belastungen durch die Corona-Krise.
Foto: aldorado - shutterstock.com

Bis die Luftfahrtbranche wieder zu ihrem langfristigen Wachstumstrend zurückfinde, dürfe es einige weitere Jahre erfordern, sagte Calhoun. Die Krise sei "anders als alles, was wir jemals erlebt haben" und es sei "schwer einzuschätzen, wann sich die Situation stabilisieren wird". Zu Maßnahmen wie Produktionskürzungen und Stellenabbau, mit denen Boeing auf die Krise reagieren könnte, äußerte sich der Boeing-Chef zwei Tage vor dem Quartalsbericht nicht konkret.

Auch zum Zeitplan der angestrebten Wiederzulassung von Boeings nach zwei verheerenden Flugzeugabstürzen mit Startverboten belegten Krisenjets 737 Max hielt sich der Boeing-Chef zunächst bedeckt. Zu der am Samstag abgeblasenen Übernahme der Verkehrsflugzeugsparte des Rivalen Embraer sagte Calhoun, dass ein Punkt erreicht worden sei, ab dem "Verhandlungen nicht länger hilfreich" gewesen seien. Embraer will Schadenersatz und hat ein Schiedsverfahren eingeleitet. (dpa/ad)

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