Trends, Hersteller, Antriebsformen

Das Auto der Zukunft

08.09.2017

Gesucht werden Bedienkonzepte im Auto der Zukunft. Wie auch beim FraunhoferFraunhofer Institut IAO in Stuttgart. Es liegt knapp elf Kilometer entfernt vom Neckartor - die Kreuzung dort gilt als schmutzigste Deutschlands. Um Schadstoffgrenzwerte geht es am IAO aber nicht, sondern um Forschungswagen wie den "Twinkle Twizy". Das Auto blinzelt - das bedeutet twinkle - Fußgängern aus großen Schweinwerfern zu, wenn es sie erkennt. Und es verfolgt ihren Weg. "Hello I'm Twinkle Twizy", steht dann auf einem Display an der Front des Einsitzers. Wie können Roboterautos mit Fußgängern interagieren? Das ist hier die Frage. Harald Widlroither jedenfalls sieht noch einen weiten Weg bis zum vollautomatischen Wagen: "Es geht auch um Akzeptanz: Wollen wir überhaupt nicht mehr fahren?" Top-500-Firmenprofil für Fraunhofer

Revolution oder eher Evolution?

Volkswagens Digitalchef Johann Jungwirth
Volkswagens Digitalchef Johann Jungwirth
Foto: clausdick.com

Wenn es nach Johann Jungwirth (44) geht, ist das Autonome auf alle Fälle die Zukunft. 2030 werde es in Städten Standard sein, mit elektrischen, vollautonomen Fahrzeugen zu fahren, die viel sicherer seien, sagt der VW-Digitalchef. "JJ", wie er bei VW genannt wird, war früher bei Apple. Ausgerechnet: Denn Apple und Google sind neue Player auf dem Weg zur Digitalisierung, Google hat bereits selbstfahrende Autos gebaut. Die in der digitalen Mobilitätswelt gesammelten Daten eröffnen neue Geschäftsmodelle. DaimlerDaimler, BMW und AudiAudi kauften Nokia für rund 2,6 Milliarden Dollar den Kartendienst Here ab. Sie versuchen, auf dieser Basis eine Plattform für alle möglichen vernetzten Dienste aufzubauen. Top-500-Firmenprofil für Audi Top-500-Firmenprofil für Daimler

Jungwirth spricht nicht von einer Evolution und kleinen Schritten, sondern von einer Revolution. Seine drei "Achsen" der Disruption: "Erstens vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb. Das ist eine wichtige Voraussetzung, dass wir die Städte sauber und leise bekommen. Zweitens vom Menschen als Fahrer zum selbstfahrenden Auto. Und drittens vom eigenen Fahrzeug zur "shared mobility"."

Shared mobility

In einer "shared mobility" sollen Fahrzeuge noch viel mehr als heute gemeinsam genutzt werden. Vor allem in Städten soll es so weniger Autos geben.

Aber wollen das die Autofahrer wirklich? Geht es ihnen nicht auch um Emotionen und Fahrspaß? Das verkaufen heute vor allem Oberklassehersteller. Und so sagt ein Porsche-Sprecher: "Einen PorschePorsche wird man auch 2030 selbst fahren wollen und können." Top-500-Firmenprofil für Porsche

Nicht nur ein Oberklasseauto aber könnte dann völlig anders aussehen. In Konzeptstudien haben Hersteller gezeigt, wie futuristisch das Design selbstfahrender Autos sein könnte. Wie der VW Sedric ohne Pedale und Lenkrad oder der F015 von Daimler mit drehbaren Sitzen. Und auch wenn es noch technische Herausforderungen und rechtliche Fragen gibt. Die Prognose von VW-Digitalchef Jungwirth lautet: Ab 2021 wird es in ersten Städten erste selbstfahrende Autos geben. (dpa/rs)

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